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der Hauptschah der Gegend, denn sie bedeckte die untersten Lehnen des Gebirges längs
der Donau in säst ununterbrochenem Gürtel von Pornaz dis Gran, ader sie hi mm völlig
ausgerottet und mit ihr auch der Wohlstand der Bevölkerung aus lange Zeit dahin, -vie
Bewohner der Dörser gegenüber der Szent-Endreer Insel Hallen ihre Reden in den <2and
der Insel verpflanzt, auch hie und da amerikanische Weinstöcke heimisch gemacht, doch
entspricht der Erfolg einstweilen den Erwartungen keineswegs und Alles, was bisher in
dieser Richtung geschehen, hat mehr den Charakter des Experiments. Das Volk ist seitdem
noch mehr auf die Hauptstadt angewiesen und erwartet Alles von ihr. Ihre Nähe wirkt
auch in geistiger Hinsicht wohlthätig, der Verkehr mit den Hauptstädtern und das längere
Zusammensein mit den von Jahr zu Jahr häufiger erscheinenden Sommergästen schleift das
Volk ab und weckt seine Fähigkeiten, so daß es nach und nach einsieht, welchen Werth die
Naturschönheiten, die es bisher kaum eines Blickes gewürdigt, unterUmständeuhabenkönnen.
So bekommen die Ortschaften immer mehr ein anderes Gesicht. Es wird besser
und schmucker gebaut. In Visegrad findet der überraschte Städter eine Nettigkeit, die er
auf dem Dorfe nicht erhoffen konnte. Visegrad, als eine der beliebtesten -Sommerfrischen
in der weiteren Umgebung Budapests, hebt sich von Jahr zu <mhr, und je hübscher es sich
ansgestaltet, desto lieber kommen auch wieder die erholungsbedürftigen Hauptstädter dahin.
Außer Visegrad hat sich hier noch Leänyfalu zu einer stattlichen Sommerkolonie entwickelt.
Neucstens sucht das Publikum der Hauptstadt auch die Gegend von Szent-Endre auf, wo
jedoch der Mangel an Wald der Entwicklung von Erholungsorten ungünstig ist. Auch der
mangelhafte Verkehr ist einem raschen Aufschwünge der Gegend hinderlich. Zwar haben
Szent-Endre und seine Umgebung in der 1888 eröffnten Vieinalbahn das Band gefunden,
das sie enger mit der Hauptstadt verknüpft, dagegen muß sich die obere Gegend mit dem
spärlichen und langsamen Schiffsverkehr auf dem Szent-Endreer Donau-Arm begnügen
und die Gegend des Pilisberges hat sozusagen noch nicht einmal eine rechte Fahrstraße.
So ist diese Berggegend, in deren bisher wenig gewürdigten Winkeln sich so manche
hervorragende Natnrschönheit birgt, nur dem Fußgänger erreichbar. Die Bevötkerung der
Hauptstadt wußte lange Zeit gar nichts von ihr und der vor einigen Jahren gegründete
Ungarische Touristenverein mußte sie förmlich erst entdecken. Seitdem streifen die Touristen
in den dichten Wäldern umher, welche die Gegend des Pilis beschatten, und die unver
glcichliche Aussicht vom Gipfel des Dobogökö hat schon manchen weitgereisten Mann zur
Bewunderung hingerissen. —
Von Süden her ist Szent-Endre (Sanet Andrä) der Schlüssel des Pilis-Gebirges.
Dieses hübsch gelegene Städtchen, mit Eisenbahn- und Dampfschiffsverbindnng, fällt durch
seine zahlreichen Kirchen, unter denen die des serbischen Bischofs am meisten hervorragt,
schon von weitem ans. Es ist ein interessantes altes Städtchen, das sammt seiner