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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 3

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fährt man am Meeresstrand dahin. Die Fahrt ist zu Ende und auf der blauen Fluth 
wiegen sich Kauffahrer, die ihre Fracht aufnehmen. Überall Gewühl, Arbeit. In der Luft 
das scharfe Aroma des Meeres und ein leichter Theergeruch, vorwärts in schimmernder 
Sauberkeit die prächtig angelegte Hafenstadt. 
Unter der Bezeichnung: „Die Stadt Fiume und ihr Bezirk" ist seit der 
legislatorischen Neuordnung von 1868 jenes kleine geographische Gebiet zu verstehen, 
das in der südwestlichen Ecke des kroatischen Comitates Modrns-Finme zwischen dem 
Flüßchen Fiumara und der istrischen Grenze eingekeilt liegt und von der seewärts 
absteigenden Karstterrasse einen Flächenraum von 19 75 Quadrat-Kilometer einnimmt. 
Das enge Gebiet ist graues Steingelände und erstreckt sich nur ganz wenig über die erste 
Bergreihe hinaus. Sein unterer Rand, wo zahlreiche als Brunnen verwendete Quellen 
entspringen, ist von den stattlichen, meist in einer Art italienischen Stils gehaltenen 
Palastreihen Fiumes nebst den anstoßenden großartigen Hafenanbautcn, Magazinen 
und großen industriellen Anlagen bedeckt. Die Küstenlinie ist 4 5 Kilometer lang und 
erstreckt sich von der alten Mündung der Fiumara etwas über die chemische Fabrik hinaus, 
in westlicher Richtung bis zum kühlen Wäldchen von Cantrida, wo auf der nach Volosca 
führenden Straße der Grenzstein steht mit der Inschrift: „lümitos Hegiri Hun^ni-ink.« 
Der größte Theil der Küste ist mit festen Hafenanlagen, Quais, Molos, öffentlichen 
Lagerhäusern und Ladeplätzen der Eisenbahn verbaut. 
Dieses kleine Gebiet, obgleich geographisch abgesondert, ist staatsrechtlich ein mit 
dem Mutterlands enge verbundener Körper (, Lspuruturii Kaeruo IlsAui (lorouao 
ucknsxulii eorxus"), der administrativ unter der Aufsicht und Leitung eines durch Seine 
Majestät den König ernannten ungarischen Staatswürdenträgers, des „königlichen 
Gouverneurs von Fiume und dem ungarisch-kroatischen Küstenlande" steht, während die 
locale Selbstverwaltung durch die Gerichtsbarkeit der königlichen Freistadt Fiume, dieses 
alte und selbständige Munizipium, versehen wird. Die Amtssprache des Munizipiums ist 
die italienische, die der staatlichen Behörden aber die ungarische und italienische. 
Die Einwohnerzahl der Stadt Fiume und der zugehörigen drei kleinen Berg 
gemeinden Plasse, Cosala und Drenova hat sich, seitdem die ungarische Regierung 
im Jahre 1872 den Hafenbau in großartigen Verhältnissen fortzuführen begann, gewaltig 
gehoben. Nach den Daten der amtlichen Volkszählungen betrug die Zahl der Civil- 
bevölkernng: 
1850 10.568, 
1869 , . 
Ende 1880 
17.888, 
20.981, 
29.494 Köpfe. 
1890
	        
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