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ein Benedictinerkloster nebst Kirche. Die alten Bauten fielen den späteren Umgestaltungen
zum Opfer; so wie jetzt Kloster und Kirche dastehen, gehören sie dem XVIII. Jahrhundert
an. Nur die alte Unterkirche ist noch erhalten. Ein viereckiger, niedriger, mit Kreuzgewölbe
gedeckter Raum wird durch drei stämmige Säulenpaare in drei Schiffe von gleicher Breite
getheilt; jedes Schiff hat eine niedrige, schmale, nach innen breiter werdendeFensteröffnung,
die Gewölbekappen treffen sich gratförmig; die Säulencapitäle sind viereckige Platten und
auch die Säulenfüße, die bei der Restaurirung im Jahre 1889 abgemeißelt wurden, hatten
diese Form. Dies ist das einzige Bau
denkmal des XI. Jahrhunderts im
Lande jenseits der Donau.
Die romanische Epoche beginnt in
diesen Gegenden um die Mitte des
XII. Jahrhunderts mit dem Bau der
neueren Kathedral- und Ordenskirchen.
In dieser Reihe ist die Fnnf-
kirchuer Kathedrale durch Größe,
Alter und charakteristische Conception
Inneres der Unterkirche zu Tihany.