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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 4

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beherrschte. Dies war die kleinste Veste im Comitat. Sie wurde auch einmal von den 
Türken genommen. 
Erwähnung verdient hier noch Zajk, ein nördlich von Letenye oben im Gebirge 
liegendes Dörfchen, das von einem Bächlein durchrieselt wird. Es ist das Stammnest der 
Grafenfamilie Zichy von Nagyväsonykö. Der Ahnherr dieser Familie hieß Zayk. Gallus 
aus dem Geschlechts Zayk lebte um 1350 und sein Sohn hieß Paska. Paskas Söhne 
Ladislaus und Jakob führen schon den Vornamen Zichi, der dann zum Familien 
namen wurde; das Prädicat „Vasonyköi" kam erst im XVII. Jahrhundert hinzu. Zajk ist 
jetzt in weiblicher Erbfolge nach den Szechy und Szäpäry Eigenthum des Grafen 
Aladär Andrassy. 
Zwischen dem Südrande des Göcsej und der Mur erstreckt sich eine etwas wellige 
kleinere Ebene, die von den südwärts der Mur zusließenden Bächen bewässert wird. Hier 
liegt Becsehely, wo früher die einst steinreiche Familie Csuzy eine große Herrschaft 
besaß; jetzt ist diese unter mehrere Besitzer vertheilt. Hier liegen auch Töt-Szent- 
Märton, eine größere Gemeinde von mehreren tausend Seelen, und der Bezirksort 
Letenye, ein blühendes Städtchen, nahe an der Mur. 
Westlich und südlich von Göcsej erstreckt sich bis an die Mur ein schönes Dreieck, 
das an der Südseite von der Mur, an der Ostseite von der Kerka bespült ist, während 
die abschließende nordwestliche Seite durch das Eisenburger Comitat gebildet wird. Die 
Kerka entspringt im Innern des Eisenburger Comitats, tritt bei Rainocsa in mehreren 
Armen auf Zalaer Boden, nimmt dann alles Gewässer von Göcsej an sich und vereinigt 
sich zuletzt bei Kerka-Szent-Kiräly mit der Lendva. Auch die Lendva entspringt im 
Eisenburger Comitat, nimmt nach ihrem Eintritt in Zala die im Hidveg-Kanal vereinigten 
Gewässer des Kebele und Paragos, des Nemesneper und Nagyvölgyer Baches auf, 
sammelt auch noch das Wasser der Bache Bagonicza, Radamos und Feketeer und strömt 
dann als verstärkter Lendva-Fluß durch den Adorvanyer Kanal ihrer Vereinigung mit 
der Kerka zu, um schließlich bei Felsö-Szemenye in die Mur zu münden. 
Oberhalb von Alsö-Lendva, nahe der Grenze, liegt Dobronak, an beiden Ufern des 
Bagonicza-Baches. Es gehört gleichfalls zu den Herrschaften von Alsö-Lendva und Lenti 
und war einst eine kleine Burg der Nädasdy. Nach der Mohäcser Schlacht hatte auch 
diese ihre Besatzung, sie verlor jedoch, als Nemti befestigt wurde, ihre Bedeutung und 
wurde nicht als Grenzplatz des Landes qualifizirt. 
Oestlich von hier, in der Mitte der Ebene am Nagyvölgyer Bache, liegt die große 
Ortschaft Resznek, einst Eigenthum der im XIV. Jahrhundert hervorragenden und 
auch später mächtigen Familie Egerväry; Michael, Sohn des Nikolaus, hatte sie im 
Jahre 1403 von König Sigismund erhalten. Der erste Inhaber der Donation, Michael,
	        
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