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die, seit 200 Jahren längs der Karasicza angesiedelt, in der Abgeschlossenheit hübsche Dörfer
gebaut haben. Auffallender Weise haben diese meist Namen von so magyarischem Klang, daß
die Einwohner selbst sie kaum aussprechen können. Ärpad, Szederkeny, Himeshäza,
Villäny, Viragos, Böly, Kisfalud, Nyäräd, Udvar, so heißen die Ortschaften in
der ganzen sogenannten „Schwäbischen Türkei", deren Schwabenvölkchen sich nicht viel
um die Staatssprache kümmert und ihr höchstens in den Schulen, namentlich den von
der Belyeer Herrschaft erhaltenen, etwas näher kommt. Den etwa 100.000 Deutschen
gegenüber stehen dorfweise eingesprengt 15.000 serbisch schokazische Einwohner. Auch die
Magyaren sind nicht viel zahlreicher, sie wohnen in etwa 20 Dörfern, welche allerdings
die schönste Lage und den fruchtbarsten Boden haben. Sie sind hier die Ureinwohner.
Wer auf der Donau von Baja gen Mohacs reist, erblickt außerhalb Bätas eine
hübsche kleine Kapelle, die vom Bergabhang auf den Strand niederblickt. Hier beginnt
die Nordgrenze von Baranya. Unterhalb der
Kapelle läuft eine Straße hinan, die nach
Szekcsö einschwenkt, einem der ältesten und zu
gleich dem viertgrößten Städtchen des Comitats
mit 5000 Einwohnern. Nach dem Anonymus
schenkte Ärpäd diesen Ort dem Edö, Sohn Ete's,
der hier eine Burg baute. Sehr lange gehörte er
der Familie Herczeg von Szekcsö und wurde
Das Mohacser Feld und das Dmlmal am Csele-Bach.