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Handpressen, und 13 Zeitungein Auch das Vereinswesen ist sehr lebhaft; wir erwähnen
hier nur den archäologischenVerein, mit einerSammlnng von Alterthümern im bischöflichen
Palais, die auch von ausländischen Gelehrten oft besucht wird. Zahlreich sind die
Humanitäts- und Wohlthütigkeitsanstalten. Unter den Fabriken finden wer: zwei für
landwirthschaftliche Maschinen, mehrere Ziegeleien, Cement-, Seifenfabriken u. s. w.
Steinamanger ist der Mittelpunkt der Comitats-Eisenbahnen. Der Sprache nach NE ine
Bevölkerung vor 40 Jahren noch gemischt, jetzt ist sie fast durchaus magyarisch. Ihr Kern
besteht aus Gewerbs- und Kauflenten, zuin kleineren Theil aus Ackerbauern.
Einer der anziehendsten Theile des Bezirkes von Steinamanger ist die Gegend
längs der Güns von Apati bis Szecseny, eine mit Hainen und Parks geschmückte
Strecke von 30-40 Kilometer, wo sich Dorf an Dorf reiht. Das Gelände des Günsflusses
(Gyöngyös), wo die Schloßparks von Gyöngyös-Apati, Hereny, Kamon, Szöllös, Bogat,
Heiligenkrenk (Szent-Kereßt), Oldendorf (Szent-Lörincz) und Baköfa grünen, gleicht
einem anmuthigen Garten. Das Schloß zu Bogat enthält 52, mit modernem Geschnmck
eingerichtete und mit Familienporträts geschmückte Zimmer; es gehört jetzt dem Grasen
Coloman Festetits. Nahe bei Steinamanger sollen in N arein (Närai) Kaiser Nero (Villa
Neronis),in Söpte Kaiser Septimius, in Hereny der Patrizier Herennius Landhäuser
besessen und diesen Gemeinden ihre Namen hinterlassen haben. In Hereny befindet sich
jetzt eine Sternwarte der Brüder Gothard. Die erwähnenswerthen Ortschaften des Bezirkes
sind folgende: Gyöngyös-Apati, im XVI. Jahrhundert Besitz der (bereits erloschenen)
Familie Chemetey, später der Familie Szechenyi. Jaäk, ehemals Abtei des Benediktiner
ordens; seine berühmte Kirche aus der Ärpädenzeit, Mitte des XUI. Jahrhunderts
(1256 geweiht), wurde in diesem Bande bereits in Wort und Bild geschildert Als
Soleyman von Steinamanger abzog (1532), zerstörte er auch Jaäk. Spater ging die Abtei
in weltliche Hände über. Die Familie Erdödy theilte deren Güter m zwei Theile, ans
deren einem sie die Abtei von Peezöl bildete. In Eberan (Monyorokerek) erbaute :e
Familie Ellerbach im XIV. Jahrhundert ein Paulinerkloster, das keine Spur hmteilassen
chrt Von Monyorokerek haben die Erdödy ihr Prädikat. Am Ende des XVI. Jahrhunderts
fit Georg Zrinyi 5.err von Eberan, wie auch von Rothenthnrm (Vörösvär) und Weppen-
dorf (Vep), die jetzt auch Erdödy'scher Besitz sind. In Pernan (Pornö) hatten die
Cistereienser ein Kloster, das durch Ban Csepän zu Anfang des XIII. J°hrhunder s
gegründet wurde. Es gehörte eine Zeit lang zur Abtei von St. Gotthard, Mg a er 1643
an d,e Jesuiten von Ödenbnrg über. Der Name Pernan oder Bärenan aßt daraus
schließen, daß in den dortigen dichten Wäldern einst Bären hanstem Meszlen isteme
Compossessoratsgememde. Acsäd ist Besitztum der Szegedy. In WePpeudors (Vep)
bewundert man Schloß und Park der Familie Erdödy. Unweit liegt Bmdmg (Bod),