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Von Mattersdorf gelangt man, das Vulkathal hinan, in einer Stunde nach
Forchtenau (Fraknö-Varalja). Hat man aber dieses durchschritten, so steht man vor
einer der größten und schönsten Burgen Ungarns, Forchtcnstein (Fraknö). Vom Dorfe
kommend, erblickt man sie genau so, wie sie in unserem Aussatz über die Baudenkmäler
jenseits der Donau abgebildet ist. Das hier eingeschaltete Bild zeigt die Burg von der
Südseite. Sie ist auf einem Felsen erbaut, der nach drei Seiten steil abfällt und nur von
Westen her zugänglich erscheint, wo er jedoch durch einen tiefen und breiten Graben vom
Bergstöcke abgeschnitten ist. Statt der einstigen Zugbrücke führt jetzt eine stehende Holz
brücke zum äußeren Burgthor. In der Thorhalle öffnet sich rechts die Thüre des Verließes,
über der man die kernigen Worte liest: „Nie äiscursu8 äe pruelerilis, xrussoickibus et
tckturis.« Links ragt aus dem Erdreich ein verwitterter Stein empor, wie das Volk glaubt,
der Pranger, ans dem die Gefangenen stehen mußten. Nach wenigen Schritten steht man
vor dem inneren Burgthor, von wo ein langer gewölbter Gang auf den Platz vor dem
„Palas" führt.
Der Palas ist ein gewaltiger, viereckiger Bau. Künstlerisches Interesse bietet er
nicht, mit Ausnahme eines Thores im späten Renaissancestil. Über diesem Thore steht
Burgthor zu Forchtcnstein.