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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 4

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Militär-Unterrealschule. Hier ist auch der berühmte Wiener Anatom Josef Hyrtl geboren, 
dessen Geburtshaus eine Gedenktafel trägt. 
Burg Hornstein (Szarvkö) erhebt sich am jenseitigen Abhang des Gebirges, auf 
einem schmalen, aber steilen Seitengrat. Nordöstlich davon liegt der berühmte Wallfahrts 
ort Loreto; seine Kapelle wurde durch die Herren von Stotzing, die Kirche durch den 
unglücklich endenden Franz NLdasdy erbaut. Ans der Ostseite des Leithagebirges liegt, 
nordöstlich von Eisenstadt, das kleine St. Jörgen (Szent-György), bemerkenswerth 
wegen römischer Funde (der Atilia-Stein, den das Volk für Attilas Stein ansah), weiterhin 
Donnerskirchen (Feheregyhaza), Purbach (Feketevaros) und Breitenbrnnn 
(Szelesküt), die nördlichste Gemeinde des Ödenbnrger Comitats. Die beiden letzten besitzen 
noch jetzt ihre Ringmauern und in Donnerskirchen und Breitenbrunn steht auf dem Markte 
auch noch der steingeschnitzte Pranger, an den die Diebe gestellt wurden. Gegen Süden 
liegen längs der Preßburger Landstraße die Ortschaften Gschieß (Sercz), Oßlop und 
St. Margarethen(Margita); längs des Neusiedler Sees aber gelangt man über Oggau 
(Oka) nach Rußt. Dies ist die kleinste Stadt Ungarns mit geordnetem Magistrat, führt 
den Titel einer königlichen Freistadt und hat 1548 Einwohner. Einst war sie durchaus 
magyarisch und kommt in den Urkunden des XIV. Jahrhunderts noch unter dem Namen 
Szil vor. Noch weiter südlich folgt Mörbisch (Medgyes) mit interessanten Bauern 
häusern, wo säulengetragene Treppen zu den Wohnungen hinanführen. An der Westseite 
der nach Kroisb ach (Rakos) führenden Straße liegt das Mithrüum, ein aus der Nömer- 
zeit erhalten gebliebenes Heiligthum, wo dem Mithras geopfert wurde. Etwas oberhalb 
von diesem stand auf einem Berggipfel die Burg Katzenstein (Macskakö), die, nachdem 
sie von den Zsebräk-Banden genommen worden, im XV. Jahrhundert die Geißel der 
Gegend war, bis sie von den Ödenburgern völlig zerstört wurde. Es ist keine Spur von 
ihr geblieben. In Kroisbach hat der Raaber Bischof ein Schloß; am Ufer des Baches, 
der das Dorf durchströmt, steht an der Preßburger Landstraße der Riesenbau des Straf 
hauses, einst Zuckerfabrik. An dieser Stelle befand sich in der Bronzezeit, wie später in 
der römischen, eine Niederlassung. In der südwestlichen Ecke des Neusiedler Seegeländes 
liegt Wolfs (Balf), einst dem Geschlechts Csak gehörig, aber seit Anfang des XIV. Jahr 
hunderts Eigenthum der Stadt Ödenbnrg. 
Südöstlich von Forchtenstein gelangt man über waldige Berggrate nach Sieg 
graben (Szikra) und von diesem südlich nach Ober-Petersdorf (Felsö-Peterfa), einst 
Besitzthum des Geschlechtes Petur. Im Tannwald des zwischenliegenden Grates finden 
sich urzeitliche Grabhügel. Längs des Schwarzenbaches erreicht man im Thale Burg und 
Ortschaft Kobersdorf (Kabold, ehemals Kobolt, Coboltstorph), dessen Spur sich schon 
im XIII. Jahrhundert findet. Ursprünglich war die Burg ein Viereck mit vier Eckthürmen;
	        
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