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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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und man gelangt nach Bänffy-Hunyad und in die mildere Gegend von Kalotaßeg. Von 
hier ab werden die Berge wieder höher, der Weg steigt abermals und man gelangt auf 
die Wasserscheide zwischen Körös und Szamos, zur Station SztLna, wo mitunter 
ansehnliche Erdrutschungen den Verkehr stören. Beinahe auf der Höhe dieser Wasser 
scheide ist vor kurzem eine hübsche, von dichtem Wald umschattete Villencolonie entstanden, 
von wo man gegen Norden eine herrliche Aussicht in das Thal des tief unten dahin 
geschlängelten Almäsbaches und auf die malerische Ruine der sogenannten Dezsöburg bei 
Nagy-Almäs hat. Westlich von Sztana liegt in einer Thalbucht das Dorf Zsobok, 
bemerkenswerth wegen eines schönen gipsartigen Gesteines, das „Zsoboker Marmor" 
heißt, sehr gut gedrechselt und polirt werden kann und zu Ziergegenständen verarbeitet 
wird. Jenseits der Sztänaer Wasserscheide liegt Egeres, im Thale des Nadasbaches; 
seine Umgebung hat ein Gips- und ein Braunkohlenlager, nebst ansehnlicher Gipsfabrik 
und einem Kohlenwerk. Das alte Schloß im Dorfe gehörte einst dem Fürsten Stephan 
Bocskay. Westlich von Egeres liegt unfern das Dorf Jegenye und dabei Bad Jegenye, 
mit kalten Quell- und Eisenmoorbädern; das Moor wird von dem nahen Vasartelke 
bezogen. Dann folgen im Nädasthale noch ein paar kleine Dörfer, bald aber ist das Thal 
des kleinen Szamos und damit Klausenburg erreicht. 
Klansenburg (Kolozsvar) breitet sich an beiden Ufern des Kleinen Szamos aus. 
Sein südlicher Theil zieht sich auf den Abhang des Felekberges hinan, während der 
nördliche durch die Weinberge Hvja, Räköczyberg und Kömal vom Thal des Nädas 
getrennt ist, das am Fuße des östlichen Hügels dieser Reihe, des Fellegvär- (Citadellen-) 
Hügels in das breitere Szamosthal mündet. Im Norden, jenseits des Nädasbaches, 
schließen die Berge Bretfö, Csillag und Szent-György mit den grünen Laubmassen ihrer 
Wein- und Obstgärten die Aussicht, während gegen Osten, rechts vom Szamosthal, die 
Hügelgegend des Mezöseg dahinwogt. 
An der Stelle des jetzigen Klausenburg stand im II. Jahrhundert n. Ehr. das 
Municipium Napoca, das, wie die Römerfunde schließen lassen, nicht nur die jetzige innere 
Stadt von Klausenburg umfaßte, sondern noch jenseits des Szamos bis an den Weinberg 
Kömal reichte. Als die Römer gegen Ende des III. Jahrhunderts, wegen der immer kraft 
voller wiederholten Einfälle der Barbaren, Dacien räumten, ging auch Napoca zugrunde. 
Nach der Einwanderung der Magyaren entstand an der Stelle der römischen 
Niederlassung gleich im ersten Jahrhundert des Königthums wieder eine Burg: Kolozsvar, 
Klausenburg. Nach ihr wurde auch das Comitat benannt, jedenfalls eines der ältesten 
Comitate, obwohl ihr Gespan urkundlich erst unter Bela III., uni das Jahr 1175, vor 
kommt. Zwischen 1263 und 1272 siedelte Stephan V. neben dieser Burg „Gäste", d. h. 
Einwanderer an und verlieh ihnen gewisse Befugnisse; sie sollten nur auf eine bestimmte
	        
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