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Das Schloß zu Fenes: Außenseite und Hofansicht.
zuerst für die Fürstin
Esterhäzy gemacht
wurde, zu einer an
sehnlichen Hausindu
strie entwickelt, in
der schon die acht-
bis zehnjährigen
Mädchen der Gegend
bewandert sind. Und
diese fleißigen Kinder entziehen sich ihren Spielen, um durch ihre Varrottas-Arbeit Geld
für hübsche rothe Stiefel zu verdienen.
Neben dem Varrottas ist noch die gekrauste Leinwand (lockorvä^on) eine Specialität
der Gegend. Sie hat gewiß eine Zukunft, denn man kann sie derzeit noch nirgends machen,
als in Kalotaßeg, und diese gekrauste Leinwand ist in ihrer Originalität so schön und
dabei so außerordentlich dauerhaft, daß kaum eine andere sich mit ihr vergleichen kann.
Der Borsabach und das Thal des Kleinen Szamos. — Mit den oben
geschilderten Gegenden können sich die übrigen Theile des Klausenburger Comitats weder
an Natnrschönheit, noch an ethnographischein Interesse messen; aber auch diese haben immer
„Wappen-" (emmerss), „Schneeglöckchen-" tz^örtgxvirÜAos), „gemischtem Würfel-"
(V6A/6S üoe?üa.), „Königinform-" (kirülMe-korma), „altem Zweig-" üZ), „durch
löchertem Tulpen-" (lznlüa.8 lnlipüii), „Pogatschen-" (pogüc3Ü8), „Stern-Wasserstrom-"
(emIlAA-vi-ckoi^üch, „gewundenem" „Perzsi-Stern-" (Uor^i-amIInA),„Ilona-
Zweig-" (Iionn-üA), und noch anderen Mustern. Diese Muster sind im Auslande ungemein
beliebt, in London ist ihr Absatz besonders groß. Dort hat man auch der gekrausten Leinwand
den Namen „unga
risches Linnen" gege
ben und benützt sie
als Billarddecken,
Wandbehänge und
Sommerkleider für
Herren. So hat sich
jene Handarbeit, die