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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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Tarnöczi- oder Mikes-Schlosses auf denKäßonbach nieder. Auf dem Perkögipfel steht eine 
Kapelle, früher war er von den starken Mauern der Szent-Leleker königlichen Burg bekrönt. 
Diese bestand schon vor dem Tatarensturm, wie aus einer Urkunde BelasIV. von 1252 
hervorgeht, worin er dem siebenbürgischen Wojwoden Lorenz bestehlt, die von den Tataren 
zerstörte Szent-Leleker Burg wieder aufzubauen. 
Die Dörfer Peselnek und Szärazpatak in den südöstlichen Thälern des 
Bodoker Gebirges, sowie Kis-Käßon am linken Ufer des Käßonbaches, am nordwestlichen 
Fuße des Perkö, gehörten mit den schon erwähnten Dörfern Also- und Felsö-Volal und 
Karatna zum ehemaligen Obec-Albenser Comitate. 
Am Fuße des Perkö führt in südöstlicher Richtung ein Weg in einer kleinen halben 
Stunde nach Polyan, dessen trefflicher Sauerbrnnn Venuswasser heißt. Der Berg 
über dem Dorfe ist sehr reich an Eisensteinen. Eine halbe Stunde weiter liegt Eßteln ek 
mit alter Pfarrkirche und Franciscanerkloster. Die Kirche wurde in der zweiten Hälfte 
des XV. Jahrhunderts durch Margarethe Losonczi, Wojmodin der Moldau, erbaut, das 
Kloster durch Frauciscaner, die 1648 von CsibSomlyö hieher verschlagen wurden. 
Weiter von Nord zu Ost geht es nach Bereczk, das dicht am Rande der Härom- 
szeker Ebene, vor dem Ojtozpasse liegt. Bereczk mar einer der alten Szekler Taxal-Markt- 
flecken. Die Bewohner wurden zum Grenzschutz hier angesiedelt, und zwar nicht nur 
Szekler, sondern auch Rumänen, die unter der Rechtshoheit ihrer eigenen Kenezen standen. 
Ihr Stadtprivileg erhielten sie 1426 von König Sigismund. Dafür hatten sie die fürst 
lichen Couriere nach der Moldau bis Tatros und auf dem Rückwege bis Kezdi-Vasärhely 
zu befördern. Auch der Waarentransport nach der Moldau war ihr Vorrecht. Sie hatten 
aber in der Moldau und Walachei auch Spione zu halten und den Fürsten von Allem, 
was dort geschah, zu unterrichten. Bereczk hat jetzt 2713 Einwohner, Magyaren und 
Rumänen zu gleichen Theilen. 
Der Weg steigt in nordöstlicher Richtung zum Mogyoröstetö hinan. Die Regierung 
ließ ihn 1883 als Nothstandsarbeit anlcgcn. Die 846 Meter hohe Mogyoröshöhe, die 
als Wasserscheide dient, bietet eine herrliche Doppelaussicht. Hinter sich sieht man die 
prächtige Haromßeker Ebene, vor sich das Ojtozthal. In 14 Windungen senkt sich die 
Straße dann abwärts nach dem um 222 Meter tiefer gelegenen Ojtoztelep, wo sich 
der Ojtoz zwischen dem kahlen Tölgyestetej und dem felsigen Perdikatorberg nach Osten 
wendet. Hier war früher die Ojtozer Mauth. Von da an beginnt der eigentliche Ojtoz- 
paß. Er ist stellenweise so eng. daß man für die Landstraße Felsensprengungen 
vornehmen mußte. Seine nördliche Seite bildet der Mäglvakö, die südliche der 
waldige Nakottyäsberg, an dessen Abhang die malerischen Trümmer der zur Zeit 
Georg Raköczys II. erbauten Raköczy-Burg erscheinen. Weiter unten bricht aus dem
	        
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