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Familien des Zaränder Comitats als Bestattungsort diente, und das alte Comitatshaus,
in dem jetzt die Bezirksämter untergebracht sind. In Körösbänya und Umgebung haben
schon die Römer im Körösfluß Gold gewaschen. Östlich von Körösbänya, fast schon an
der Grenze des Araber Comitats, liegt Al-Väcza mit warmem Schwefelbade (31 Grad
Celsius), das ein schattiger Park umgibt. Es ist jetzt wenig besucht, war aber früher eine
beliebte Sommerfrische des umwohnenden Adels. Zwischen Al-Väcza und dem benach
barten B aßarabäßa erhebt sich ein Hügel von Trachyttuff, dem man die Thätigkeit einer
seither verschwundenen heißen Quelle ansieht; sie hat ganze Baumstämme zu Holzopal
versintert.
Nordwestlich von Deva, am linken Marosufer, der Mündung des Kaljänbaches
gegenüber, liegt Maros-Nemeti. Es gehörte einst, sammt der zugehörigen Herrschaft,
dem tapferen Franz Gyulay, der unter Georg Räköczy l. Kommandant von Großwardein
war. Er erbaute 1642 das noch bestehende Schloß, jetzt Eigenthum des berühmten
Orientalisten Grafen Geza Kunn; im Schloßpark sieht man viele Jnschriftsteine aus den
Ruinen des nahen römischen Castrums Micia. Es liegt etwa vier Kilometer von Maros-
Nemeti und ist unter allen dacischen Standlagern am besten erhalten. Die Eisenbahn zieht
mitten hindurch. Das Castrum war Zollstation und der militärische Stützpunkt des
römischen Goldbergbaues.
Bei dem benachbarten Veczel setzt man in einer Thalenge mittels der Eisenbahn
über den Maros und gelangt nach Branyicska, dem Stammsitz der Familie Jösika.
Sigismund Bäthory schenkte es seinem hochgeschätzten Kanzler Stephan Jösika und es ist
seitdem im Besitz der Familie, der es auch ihr Prädicat gegeben hat. Die Grenzfestung
der unteren Marosgegend war der jetzige Beziikssitz Maros-Jllye, am rechten Maros
ufer und an der Eisenbahn. Stephan Bäthory schenkte es 1576 seinem wertsten Anhänger
Wolfgang Bethlen von Jktar, dessen Sohn Gabriel, der spätere berühmte Fürst von
Siebenbürgen, hier geboren wurden. Jetzt gehört die Herrschaft sammt den Resten des
alten Bethlen'schen Schlosses der freiherrlichen Familie Bornemisßa. Südwestlich von
Maros-Jllye, an der Mündung des Dobrabaches, liegt Dobra, ehemals Jöfeö genannt.
Dieses Dorf war vor 1848 Sitz einer Hußaren-Escadron der Szekler Grenzer. Westlich
von Dobra liegt Zäm, am Maros, die letzte Ortschaft des Comitats an der Bahnlinie,
eine der Hauptstationen der Maros-Flößerei und zugleich bedeutender Mittelpunkt des
Holzhandels mit dem Alföld.
Östlich von Deva, gleichfalls am Maros, liegt Dedäcs, im XVIII. Jahrhundert
Besitzung der Grafen Gyulay. Im Jahre 1816 weilte Kazinczy längere Zeit im Schlosse,
als Gast des damaligen Besitzers, und unternahm von hier aus seine Tour nach Vajda-
Hunyad und den anderen historisch denkwürdigen Orten des Comitats, die seine