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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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daß das Hunyader Schmelzwerk allein 400.000 Metercentner jährlich auszuschmelzen 
vermag. Vor einem halben Jahrhundert noch wurde das Roheisen da und dort im Gebirge 
in kleinen Bauernöfen ausgeschmolzen und längs des Egregy, von Hmihad aufwärts, in 
Telek, Kiralybänya. Runkpataka, Kaßabanya, Also-- und Felsö-Limpert, 
Nadvab und in den Eisenhämmern am Zalasdbach, am Fuße der Hunyader Burg, zu 
landwirthschaftlichen Geräthen und Handelseisen verarbeitet. Wasserkraft kommt gegen 
wärtig nur in Govasdia zur Verwendung; in Hunyad sind riesige Dampfmaschinen thätig. 
Vajda-Hnnyad ist eine Großgemeinde mit 4400 Einwohnern. Man sieht da 
mehrere hübsche Privathäuser und einige große Gebäude des Ärars und der Eisenwerke. 
Die griechisch-katholische Kirche stammt aus der Hunhadi-Zeit, die reformirte Kirche aus 
der Zeit Gabriel Bethlens. Früher gab es hier viele gewerbliche Innungen. Jetzt steht 
die Bevölkerung im Dienste der Landwirthschaft und der Eisenindustrie. Die ärarischen 
Grnbenanlagen haben den Ort und seinen Wohlstand rasch in die Höhe gebracht. Am 
Fuße der Burg bilden die Tag irnd Nacht thätigen Schmelzöfen und der Hochofen für 
Martinstahl einen eigenen Stadttheil. 
Von den magyarischen Gemeinden, die einst in der Umgebung blühten, hat das 
nahe Hosdät seinen magyarischen Charakter an: meisten gewahrt. Auch das nordwestlich 
gelegene Rakosd ist magyarisch geblieben, obgleich im Jahre 1764 den freien Adeligen 
des Dorfes der mit Rnmänisirnng fast gleichbedeutende Grenzerdienst aufgezwungen 
wurde, wie nicht minder den magyarischen Einwohnern von Hosdat, Pestes und Lo sad. 
Dem Egregythale läuft das Strellthal (Sztrigythal) fast parallel und mündet bei 
Piski ins Marosthal. Im Strellthal läuft die Flügelbahn von Piski nach Petrozseny. 
Eine ihrer Stationen, Batiz, ist der Geburtsort (1748) des Baron Josef Nalaczy, eines 
jener ungarischen adeligen Gardisten, welche der Literatur ihre französische Richtung 
gaben; er zeichnete sich besonders durch Übersetzungen aus. Am rechten Strellufer liegt 
Köboldogfalva mit berühmten Schafmärkten, und weiterhin Kis-Kalän, das schon 
von den Römern als Warmbad geschützt war und jetzt durch sein großartiges Eisenwalzwerk 
ein Hauptort der Eisenindustrie im Comitate ist. Das hier verarbeitete Roheisen kommt 
mittelst Industriebahn von Telek. Das nahe Zeykfalva ist Stammnest und Stammbesitz 
der Familie Zeyk. Die griechisch-orientalische Kirche, ans dem XIII. Jahrhundert, ist ein 
interessantes Baudenkmal des romanischen Stiles. In einem Seitcnthale westlich liegen 
Also- und Felsö-Szilvas, die als Stammnest der Freiherren Nopcsa gelten können. 
Unterhalb von Zeykfalva erreicht man über Magyar-Brettye, durch die schöne 
Väraljaer Schlucht, die Eisenbahnstation Hatßeg-Varalja. Sie ist von der Ruine eines 
Wartthnrmes überragt, der den Kendeffy gehört und dem benachbarten B oldogfalva 
das Beiwort Oral ja (unter der Wacht) angeheftet hat. Öralja-Boldogfalva
	        
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