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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 6

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Burg ist unbekannt. Im XV. Jahrhundert stand sie bereits, scheint aber mehr Zufluchtsort 
als ständiger Wohnsitz gewesen zu sein. In demselben Comitate beherrscht Burg Deva 
(Diemrich) von ihrem Bergkegel herab das Marosthal. Ihr umfangreicher Vorhof, 
der sich vor dem Thore zur oberen Burg verengt, ist noch zu erkennen; die Stätte der 
oberen Burg ist durch formlose Trümmer von schlecht gebauten, schon eingestiirzten 
Mauern aus verschiedener Zeit bedeckt. Burg Görgöny im Comitate Maros-Torda, 
eine der bedeutendsten unter den Befestigungsbauten dieser Art, ist fast gänzlich zugrunde 
gegangen. 
Der Bau von Grenzbefestigungen zum Schutz des Landes gegen die oft wiederholten 
Einfälle der äußeren Feinde wird seit Mitte des XIII. Jahrhunderts lebhaft betrieben. 
Theils werden die schon vorhandenen vervollkommt, theils neue errichtet. Auch waren 
diese Grenzvesten wichtiger als die Burgen der königlichen Würdenträger. 
Auch an den westlichen Grenzen wurden Grenzvesten gebaut. So die Burgen 
Hadad und Szilägycseh im Szilägysag, Kövar im damals nach ihm benannten 
District, der jetzt zum Szatmarer tComitat gehört. Den Weg über den Kiralyhagö 
(Königssteig) beherrschte schon im Jahre 1300 Burg Sebes, an der Einmündung des 
Sebesbaches in die Sebes-Körös; einer ihrer Thürme und die Mauern sind noch jetzt 
ziemlich gut erhalten. Von den Burgen Dezsövär, Kecskes, Zabernik, Jlye und 
Dobra sind nur mehr geringe Trümmer, oder der bloße Name erhalten. 
Zahlreicher waren die Grenzburgen an der Ost- und Südgrenze. Im Osten waren 
die Pässe von Gyimes, Ojtoz und Bodza (Bosau) jeder durch eine Veste geschlossen; 
überdies erhob sich gegenüber der Mündung des Bosaupasses auf dem Perköberge die 
Burg Szentlelek, die schon im XV. Jahrhundert Ruine wurde. Gegen Süden steht 
zwischen den Hügeln diesseits des Bucsecs auf einem niedrigeren Felsen die Törzburg 
(Törcsvar), an der Mündung des gleichnamigen Passes. Sie wurde auf Geheiß Ludwigs 
des Großen 1377 an Stelle einer Veste der Deutschen Ritter erbaut. Sie ist eine der 
besterhaltenen mittelalterlichen Burgen. Ihre Lage läßt sie weit stattlicher und stärker 
erscheinen, als sie ist. Ihr enger Hof bildet ein unregelmäßiges Fünfeck, von mehrmals 
wiederhergestellten Gebäuden umgeben, aus deren Masse sich ein viereckiger und ein 
niedrigerer runder Thurm erheben. Der Rothethurmpaß, als der verkehrsreichste, war 
durch vier Burgen vertheidigt; im Passe selbst standen rechts und links des Alt die Burgen 
Latorvär und Vöröstorony (Rothenthurm), diesseits des Passes die Burgen 
Talmäcs (Talmesch) und Alsö-Sebes. Von Talmäcs sind noch die Außenwerke 
erhalten, sie krönen einen Gipfel am Zusammenflüsse des Zibinbaches und des Alt. 
Burg Alsö-Sebes, von der nur noch Schanzen zu sehen sind, stand auf dem hohen Gipfel 
des Vorgebirges Brams.
	        
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