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Der Anfang einer Urkunde König Andreas III. aus dem Jahre 1S9L.
verlieren. Er trachtete deßhalb, die Bundesgenossenschaft Ungarns zu
gewinnen, welches ein entscheidendes Gewicht in die Wagschale des
Kampfes zu werfen berufen war. Der ungarische Hof konnte jedoch
die durch Ottokar erlittenen Kränkungen nicht vergessen und es nicht
für vereinbar mit den ungarischen Interessen halten, daß dem böhmischen
Könige hilfreiche Hand geboten werde, das von ihm geplante mächtige
Slavenreich zu gründen. Statt dessen zog es der ungarische Hof vor,
das von Rudolf von Habsburg vorgeschlageue Bündniß anzunehmen,
welches auch durch Familieubande enge geknüpft werden sollte, indem
eine Tochter Rudolfs mit Andreas, dem jüngeren Bruder Ladislaus IV.
verlobt wurde. Bald darnach schloß Ladislaus lV. gelegentlich einer
Zusammenkunft in Hamburg ein noch engeres Bündniß mit Rudolf
behufs eines gemeinsamen Angriffs gegen den böhmischen König (1277),
welches selbst durch den frühen Tod des kindlichen Bräutigams nicht
getrübt wurde.
Im Sinne dieses Bündnisses erschien der 15jährige Ladislaus 11.
an der Spitze von 40.000 ungarischen und kumanischeu Reitern zur
Unterstützung Rudolfs von Habsburg. Diese ansehnliche Streitmacht
half mit zur Erringung des glänzenden Sieges ans dem Marchfelde (25. August 1278).
Ottokar blieb auf dem Platze. Rudolf und seine Nachkommen gelangten in den Besitz von
Österreich und Steiermark, Ungarns Sieg brachte dem Laude riesige Kriegsbeute und die
eroberten, in der Stuhlweißenburger Kirche ausgehäugten feindlichen zahnen.
Die Angelegenheiten des ungarischen Staates wurden von einem leichtsinnigen
Königsjüngling und nebstbei durch böse Hände geleitet; die Parteien und an ihrer Spitze
die an Zügellosigkeit gewöhnten Großen lagen in fortwährendem Kampfe mit einander