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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 1

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er die Hand der Prinzessin zum dritten 
Male. Diesmal zog der Jüngling, über- 
müthig gemacht durch eineu Sieg über 
die Türken an der unteren Donau, mit 
tausend Reitern nach Ösen, wo er die 
geschlossenen Thore erbrechen ließ und 
so vor den erschreckten König trat, der 
ihn zwar mit schmeichelhaften Worten 
empfing, aber die Hand seiner Tochter 
ihm abermals verweigerte (1513). Diese 
Scene allein erweist zur Genüge, wie 
verwegen damals die hochmüthige 
Oligarchie selbst dem Throne gegenüber 
auftrat. 
Bei der Ohnmacht der königlichen 
Gewalt herrschten die Großen und 
bedrückten den niederen Adel, beide 
zusammen aber mißhandelten und sogen 
das Volk so sehr aus, daß es nur eines 
Anlasses bedurfte, um die Rache des 
erbitterten Volkes zum Ausbruch zu 
bringen. Diesen Anlaß bot der Grauer 
Erzbischof Thomas Bakacs, der in 
seinem grenzenlosen Ehrgeize die Er 
langung der päpstlichen Würde anstrebte, 
sein Ziel jedoch nicht erreichte und von 
dem neuen Papst Leo X. die Legaten 
würde für die nördlichen und östlichen 
Gebiete Europas und die Erlaubniß 
empfing, einen Krieg gegen die Türken 
zu verkünden. Über Aufforderung des 
Erzbischofs strömte das Volk massen 
haft unter die Fahnen des zum Führer 
der Kreuzfahrertruppen ernannten Georg Dözsa, der aber seine Waffen gegen die Herren 
und Edelleute kehrte und einen Vernichtungskrieg gegen dieselben führte, um die vielfachen 
seit dem Tode des Königs Matthias erlittenen Unbilden zu rächen. Dieser „Kurutzenkrieg" 
Prinzessin Anna, Tochter WladislawS II.
	        
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