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Nachricht des Krieges nach Szigetvär und schwur, daß er die Festung bis zum letzten
Blutstropfen vertheidigen werde. Unter ihm standen ungefähr 2.500 Mann, in der
Festung wohnende Edelleute, Bürger, Fußsoldaten und Reiter, durchwegs Ungarn
oder Kroaten. Unter seinen Capitänen und Wojwoden finden wir die Namen Alapy,
Szecsödy, Bosnyäk, Botos, Batha, Deal, Györy, Bika, Dandö, Radovan, Farkasich^
Papmtovics, Patacsics, Noväkovics. Am 7. August begann die Belagerung der zwischen
rümpfen liegenden Stadt und des Schlosses. Neunundzwanzig Tage waren Büchsen,
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Kanonen, Minen, alledamalsbekannten
Mittel des Festungskrieges, die man
nur anwenden konnte, in Thätigkeit.
Vierzehn Stürme schlug Niklas Zrinyi
ab. Aber selbst im Siegen ermattete die
Besatzung und schmolz zusammen. „Ein
treuer Kamerad fiel neben dem anderen
treuen Kameraden." Am 19. August
mußte die Stadt geräumt werden, am
5. September nach einem wüthenden,
verzweifelten Kampfe und glänzenden
Siege auch das äußere Schloß; Feuer
war ausgebrochen, das nicht mehr
gebändigt werden konnte. Die Besatzung, noch etwa 600 Mann, zog sich in das enge
innere Schloß zurück, in welchem sich nur wenige Gebäude: das Wohnhaus Zrinyis, das
Zeughaus, in welchem noch Kugeln und Pulver aufbewahrt waren, befanden. Ringsherum,
bis an den Fuß der Mauern, wogte das wuthentbrannte Türkenheer. In der Festung gab
es kaum noch Mundvorrath, kaum noch Wasser mehr. Frauen und Kinder begannen vor
Hunger und Durst zu sterben und doch dachte Niemand an Übergabe. Am 7. September
Morgens gerietst das Haus Zrinyis in Brand und rasch griff das Feuer um sich. Vor
dem Schloß gab es Alarm, die Schlachtsignale ertönten von allen Seiten, die Türken
Ungarn I.
Endzeilen des Testamentes von Niklas Zrinyi.
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