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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 1. Abtheilung

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Schanzwerk der alten Festung zog man in der Form eines Dreiecks eine neue, ganz den 
vorhandenen Bauten ähnliche Befestigungslinie. Unter dem Basteithurm, der die alten 
und die neuen Bauten trennt, springt aus der Mauer die trotzige Gestalt der schon 
erwähnten „Kranzjungfrau" hervor. 
Auch die Brückenköpfe an der 
Donau und Waag wurden zu dieser 
Zeit befestigt. Als nämlich Palatin 
Josef am l. Juli 1809 Komorn 
besuchte, ließ er dort zur Sicherung 
der schutzlosen Stadt vom linken 
Donauufer bis zum rechten Waagufer 
Erdschanzen aufwerfen und sechs 
Redouten errichten. Diese Linie, die 
in ovaler Form die ganze Stadt 
umzieht, heißt nach ihm Palatinal- 
tinie. Wegen Kürze der Zeit waren 
für dieses Werk Unmassen von 
Arbeitern herangezogen. Am 14. Juli 
kamen, den Bau in Augenschein zu 
nehmen, auch König Franz und seine 
Gemalin nach Komorn. Der König 
inspicirte die mit fieberhafter Eile 
betriebenenBesestigungsarbeiten jeden 
Tag; am 27. Juli erfolgte unter 
seinen Augen der großartige Sturm 
versuch, bei welcher Gelegenheit er 
den Wunsch ausdrückte, Komorn zum 
stärksten Platze der ganzen Monarchie 
zu machen und so auszubauen, daß es 
selbst einerArmee von 200.000 Mann 
sichere Zuflucht bieten könne. Im 
Interesse dieses großartigen Planes wurde jener vornehmste Theil der Stadt, der an die 
Festung stieß, expropriirt und abgetragen; für diese Ablösungen bezahlte das Aerar über 
drei Millionen. Die so gewonnenen und nicht bebauten Terrains wurden später in einen 
englischen Park verwandelt, weshalb sie von den Kvmornern den Namen 
erhielten. 
Tie „Jungfrau von Komorn" auf der Festungszinne.
	        
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