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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 1. Abtheilung

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der Pauliner; ihr Schiff ist jetzt in eine Treppenhalle, das der Höhe nach entzwei getheilte 
Chor aber in einen Speisesaal verwandelt. Das Gewölbe der Treppenhalle wie des Speise 
saales ist mit wohl erhaltenen Fresken aus dem vorigen Jahrhundert geschmückt, die mit 
dem Namen des geachteten niederösterreichischen Malers Johann Bergl bezeichnet sind. 
Am Ostabhang des Blißkaberges, ans dem letzten Gipfel des Tribecs, steht Burg 
Ghymes. Sie ist durch Andreas Jvanka gegründet, den Lebensretter Belas IV. in der 
Mohischlacht; der Landstrich Ghym war sein Lohn. Dieser Jvanka ist Ahnherr der 
gräflichen Familie Forgach, die noch jetzt Burg und Herrschaft inne hat. Hussiten, Türken, 
Insurgenten haben sie oft belagert, ja verwüstet, doch immer wieder erstand die Burg 
und blieb bis in unferne Zeit bewohnbar. Graf Paul Forgach, Bischof von Rosenau, 
baute in ihr eine hübsche Kapelle, unter der sich die Gruft der alten Forgach befindet. 
Gegenwärtig blicken nur noch morsche Mauern auf den unten hingebreiteten Kastanien 
wald nieder. Die einst in der Burg befindlichen Schränke, Stühle und Tische, zum Theil 
Erzeugnisse der einheimischen Industrie im XV. Jahrhundert, gelangten in das (1720 
erbaute) Schloß zu Ghymes-Dorf. Dieses enthält auch die Bildergalerie der Familie 
und viele andere interessante Gemälde, zum Theil von berühmten Künstlern des Aus 
landes. Eine reiche Geweihsammlung ist ein weiterer Schmuck der Säle. Im Jagdrevier 
am Piliskeberg wird als seltene Merkwürdigkeit auch der Muflon gehegt, von dem der 
jetzige Besitzer, der berühmte Weidmann Graf Karl Forgach, im Jahre 1868 neun Stück 
in ein eigenes Gehege setzen ließ, um ihn vielleicht heimisch zu machen. Als im Jahre 1883 
die Zäune niedergerissen wurden, waren bereits 150 Muflons vorhanden und jetzt kommen 
sie schon zu Hunderten in den Wäldern von Elefant, Appony, Kovarcz, Szolcsany, 
Velcsicz und Zlatnö vor. 
Das Zoborgebirge hat einen kahlen Grat, sein Fuß aber ist dicht begrünt und 
die Südabhänge umkränzt die Rebe. Unter seinen Gipfeln fällt in der Gratrichtung der 
Zsibricza auf, mit einem sieben Meter breiten Graben und Wall, worin Bruchstücke von 
urzeitlichen Gefäßen und Steingeräthen gefunden wurden; dieses Schanzwerk wird für 
das einstige Lager der römischen lo^io kulmiimtrix gehalten. Nördlich von Neutra erhebt 
sich mit zwei kahlen Gipfeln der malerische Berg Zobor, dessen Mitte und Fuß von 
Weingärten bedeckt ist; durch seine Lage schützt er die Stadt und ihren Umkreis gegen 
Nordwinde. Sein Wald war vor dem Einzug der Magyaren von Einsiedlern bewohnt; 
unter diesen hätte nach der Überlieferung Svatopluk sein Dasein beschlossen. Am Süd 
abhang des Berges wurde unterhalb des Gipfels ein Kloster für die Benediktiner erbaut. 
Der Name des Berges erinnert der Überlieferung nach an Svatopluks Feldherrn Zobor, 
den die magyarischen Eroberer auf dieser Bergkuppe Hingerichtete haben sollen. Nach 
anderer Meinung wäre in dem Namen dieses hohen und steilen Gipfels das slovakische
	        
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