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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 1. Abtheilung

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Über Nameßtö hinaus ändert sich einigermaßen das Landschaftsbild. Die Ausläufer 
des Beszkid und der Magurakette treten näher an die Weiße Ärva heran, die in ihrem 
Laufe zwischen kahlen Hügeln die aus ebenso kahlen Seitenthälern niedergehenden Bäche 
und Bächlein aufnimmt. Das nächste Dorf ist Lokcza, am Zusammenfluß der Weißen 
Ärva und des Hrustinerbaches. Geht man das Thal der Weißen Ärva hinan, so trifft man 
die Dörfer Breza und Krusetnicza. Weiterhin verlässt der Weg das von Lomma her 
diese Richtung nehmende Thal der Weißen Ärva und führt über eine steile Höhe erst nach 
Zakamene, dann über das Dorf Novoty nach Galizien. Auch hier ist es schwer die Punkte 
festzustellen, wo die nach dem Zonensystem angelegten Ortschaften aneinander stoßen. Das 
wellige Gelände, das durch kleine Thäler mannigfach eingeschnitten wird, ist, soweit das 
Auge reicht, überall mit gesondert stehenden Häusergruppen gesprenkelt, über denen die 
beiden Thürme der hübschen römisch-katholischen Kirche aufragen, die erst kürzlich durch die 
Ärvaer Herrschaft zu Zakamene erbaut wurde. Durch Zakamene geht eine von der 
Comitatsstraße abzweigende Seitenstraße, die über eine Berglehne wieder in das Thal 
der Weißen Ärva hinabführt. Das Auffallendste sind hier die herrschaftliche Dampfsäge 
und die Oberförsterei. Der Forstbestand, dessen Verwaltung sich hier befindet, umfaßt 
12.220 Katastraljoch der allerbesten herrschaftlichen Waldungen. Längs des Thales, am 
rechten Ufer der Weißen Ärva, die hier Oravicza heißt, sind die sanften Hügelhänge nach 
allen Richtungen, bis zu dem höher gelegenen Dorfe Erdödke und von da bis an die 
Grenze des Trentschiner Comitats, mit prachtvollem Fichtenwald bestanden. Erdödke, in 
einer Höhe von 929 Meter gelegen, ist die jüngste und zugleich ärmste Ortschaft im 
Ärvaer Comitat. 
Nach Lokcza zurückgekehrt, folgt man dem Hrustinerbach, um die gutbevölkerten 
Ortschaften Babin und zuletzt Hrustin zu erreichen. Hrustin liegt am linken Ufer des 
gleichnamigen Baches, in der Mitte eines von den zusammenstoßenden Bergen Magura- 
Drzatin und Mincsol gebildeten Thalkessels; seine Meereshöhe von 696 Meter übersteigt 
die des benachbarten Ärva-Väralja um beinahe 200 Meter. Dieses ist in der Luftlinie 
nur acht Kilometer entfernt und man gelangt dahin in einer Stunde, über den 817 Meter 
hohen Prißloppaß der Bergkette Magura. 
Sobald der höchste Punkt des Prißlop überstiegen ist, ändert sich die Gegend, und 
mit ihr das Klima. Der rauhe Nordwind, der dem Wanderer auf der anderen Seite der 
Magura fast unausgesetzt in den Rücken geblasen hat, bricht sich hier, und je tiefer uns die 
Windungen der Straße von dem Prißlop in das Racsovaer Thal hinabführen, desto 
fühlbarer wird die aus dem Thale der Unteren Ärva bis hieher aufsteigende wärmere 
Luftströmung. Rechts und links prangen düstere Nadelwälder; gegenüber steigt in 
bläuliches Dunstgewand gehüllt der hohe Chocs so majestätisch ans, daß man seine
	        
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