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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 2. Abtheilung

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erbaut und daneben ein hübscher klimatischer Kurort eingerichtet. 
Vom schmalen Eingang der Höhle führen 18 Stufen hinab m den 120 Dieter 
langen, 50 Meter breiten und 10 Meter hohen Eissaal. Er ist ein wahrer Feenpalast und 
staunend betrachtet man seine wunderbaren Eisgebilde. An seinen Wölbungen blitzen 
wasserklare, durchsichtige Eiskrystalle im Lichte der Flamme, die mit jedem Aufflackern 
neue und wieder neue Bilder hervorzaubert. Auf dem spiegelglatten Fußboden, auf dem 
sich im Hochsommer oft genug muntere Schlittschuhläufer tummeln, kracht und sprüht cs 
von zahllosen Eiskrystallen, die sich vom Gewölbe loslösen und hier zersplittern.^ Felsen 
säulen theilen die Halle in zwei Abschnitte, den großen und den kleinen Saal. Hier sind 
die viereckigen „Grabsteine", der „Wasserfall", der „Elephantenkopf"; dann dw drei 
auffallend durchsichtigen „Eissüulen", deren eine aus einer chlinderförmigen Höhlung 
Wasser ausströmt; dies ist der „Brunnen" und auf diesen stützt sich eine schief lehnende 
dreieckige Eisplatte, das „Beduinenzelt". Auf dem glatten Eisspiegel bemerkt inan eine 
Wasserader, die ständig fließt. An den durchsichtigen Eissäulen blinken und blitzen die 
mannigfaltigsten Einzelformen: hingereihte oder durcheinander geschlungene Eisbänder, 
dann blatt-, laub-, fächerförmige Eisplatten; oben in der Natur gibt es nichts dergleichen. 
Von hier führt der Weg in den 80 Meter langen Ruffinhi-Corridor; die eme Seite des 
selben ist eine Felswand, die andere der Fußboden des Eissaales. Ein herrliches Object 
ist die aus feinen Eisfäden geflochtene „Laube", von der man durch einen Eistunnel in 
den wundervollsten, aber auch kältesten Theil der Höhle gelangt. Hier ist die „Kapelle" 
mit gothischer Wölbung, dann die sogenannte „Hölle", ein Hohlraum, der em wildev 
Durcheinander von Schneemassen, herabgefallenen Felsbrocken und gähnenden Schlünden 
anfweist; in einer Ecke der Hölle liegt ein 7 bis 8 Meter dicker Eistrumm, der „Luzifer". 
Von hier abwärts schreitend erblickt man entzückt den „Vorhang", einen wirklichen 
erstarrten und reichverzierten Eisschleier, 10 Meter hoch und 8 Meter breit. Rechterhand 
reihen sich im Corridor die cylindrischen Eispfeifen der „Orgel". An seinem Ende fuhren 
150 Stufen in den kleinen Saal empor. Eine Stunde dauert der Spaziergang durch die 
großen und kleinen Höhlen, stollenartigen Gänge, Corridore und die riesige Eiswelt 
dieses Kalkgesteines. 
Im westlichen Theile des Gömörer Comitats zieht die Tiszolczer Flügelbahn von 
Rimaszombat nordwärts zwischen ausgedehnten Wiesen das Rima-Thal entlang. Größere 
und kleinere Dörfer wechseln ab, jedes von Obstgärten umgeben und von einem Kirchthurm 
gekrönt. Auf der Burg zu Rahö, dem Stammneste der Familie Janoky, soll König
	        
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