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sind. Ansehnlich sind auch noch die Gipfel westlich vom Kekes: der Galya tetö
(965 Meter), der Ägasvar (900 Meter), der Töthegyes bei Tarjän (812 Meter), der
Mnzsla magasa (Muzslahöhe) bei Päßtö (803 Meter). Geringer sind: der Kiskö
(768 Meter) und Hajnacskö (630 Meter) bei Sar, der Havas (598 Meter) bei
Gyöngyös-Pata und der über Gyöngyös aufragende Rematefa (711 Meter). Das
ganze Gebirge bildet eine einheitliche Masse von 25 bis 35 Kilometer Breite und 40 bis
50 Kilometer Länge, so daß man nur mittelst enger Schluchten und steiler Steige von
einer Seite auf die andere gelangen kann.
Unter seinen bedeutenderen Thälern ist vor allem das Zagyvathal zu nennen. Die
Thäler von Parad und Peterväsar stoßen bei Sirok zusammen und bilden das untere
Tarnathal, das sich unterhalb Verpelets nach und nach verbreitert und gegen die Ebene
hin öffnet. Dann kommen die Thäler von Bakta-Egerßalök und Erlau, die, gleich den
genannten, von Nord nach Süd ziehen und das krhstallreine Wasser der Gebirgsquellen
dem Theißbecken zuführen.
Das Mätragebirge ist im Allgemeinen ein vulkanisches Gebilde. Überall nichts als
Trachyt, in geringerem Maße Basalt, und deren Tuffe. Charakteristische trichterförmige
Einsenknngen finden sich aus dem Hajnacskö bei Sär und dem Ägasvar über Tar und
Haßnos; daß diese Berge Vulkane waren, merkt man auch an den Lavamassen, die um sie
her ganze Zonen bilden. Die in Felsbergen, Spalten und in zahlreichen Geröllströmen vor
kommenden großen und kleinen Steine sind sümmtlich Bruchstücke von Andesit und Trachyt.
Von der Ebene und den Thälern her haben sich die diluvialen Schlammschichten bis
zur Mitte des Gebirgsstockes emporgehäuft. Ihr diluvialer Charakter ist durch das
Vorkommen von Knochenresten des Mammuths, Urelephanten und Urhirsches erwiesen.
Von der Gegend von Nadujfalu aufwärts gegen Peterväsara hin sind die Umgebungen
von Leleß, Domonkos und Szent-Erzsebet mit Flugsand bedeckte Engthäler und eine
ganze Reihe kleinerer Berge von gelber Erde, welche aus neogenen, tertiären Meeres
niederschlägen bestehen.
Wie in allen Gebirgen von vulcanischem Ursprünge, kommen auch in der Mätra
verschiedene Erze und sonstige Mineralien vor. Da stößt man an mehreren Stellen ans
Spuren von Schmelzöfen der Bronzezeit, welche beweisen, daß im Mätragebirge schon
in der Urzeit Bergbau getrieben wurde. Im ersten Drittel unseres Jahrhunderts schürfte
eine Aktiengesellschaft in Gyöngyös-Oroßi nach Gold und Silber, und bei Recsk besteht
noch jetzt ein mit wechselndem Glück arbeitendes Kupferbergwerk.
Reichlicher als die Erze ist die Steinkohle vertreten. Sie ist zwischen die tertiären
Schichten eingelagert. In Bätony bestand schon in den Sechziger-Jahren ein größeres
Steinkohlenbergwerk, das sich jedoch infolge ungünstiger Verhältnisse, sowie der geringen