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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 2. Abtheilung

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Dorfe Füzer, über dem aus malerischem Steilselsen die düstere Ruine der einst berühmten 
Burg Füzer erscheint, zum Theil noch ein recht standhaftes Gebäude, in der Hauptsache 
aber doch schon sehr eingegangen. Diese Burg bestand schon 1270. Im Jahre 1526, nach 
der Königskrönung Johann Zäpolyas, wurde die Krone durch den einen ihrer Hüter, 
Peter Pertnyi, auf Burg Füzär verborgen; als aber Per^nyi bald darauf zu Ferdinand I. 
überging, lieferte er ihm die Krone aus, mit der sich Ferdinand dann am 3. November 1527 
krönen ließ. Jetzt gehört die Burg dem Grafen Ladislaus Kärolyi. Jetzt von Füzer zurück 
nach Telkibanya, und aus dessen schönem Thals hinaus ins Hernadthal. Au diesem Punkte 
liegt Zsujta, das durch einen reichen Brouzefuud berühmt geworden ist. Weiter oben 
erscheint links Torny os-Nemeti mit einer festungsmäßig ummauerten reformirten 
Kirche aus der Hussitenzeit, sowie einer 1890 erbauten gothischen Kirche der Römisch- 
Katholischen, die zu den schönsten neuen Kirchen des Comitats gehört. Etwa eine halbe 
Wegstunde nördlich von Zsujta liegt am linken Ufer des Hernäd das Dorf Ab aujvar, 
ein Ursitz des Geschlechtes Aba. König Sigismund gestattete 1399 den Perenyi, 
hier eine steinerne Burg zu erbauen. Die zu dieser Zeit oder vielleicht später erbaute 
Burg bestand bis 1559, als das Heer König Ferdinands I. sie erstürmte und so 
gründlich zerstörte, dass nur noch Spuren von ihr vorhanden sind. Jetzt ist ein alter- 
thümliches Schloß, das im vorigen Jahrhundert aus den Steinen der Burg errichtet 
wurde, das bedeutendste Gebäude der Ortschaft. Weiterhin, oberhalb des linsenberühmten 
Dorfes Panyok, liegt in einer Bucht des zum Hernäd uiedersteigenden Bergwalles das 
hübsche Bad Alsä-Keked, dessen laues Schwefelwasser gegen Gicht und Rheumatismus 
nützt. Die Überlieferung läßt hier auch König Matthias während seiner Jagden wiederholt 
baden. Das Bad ist gut eingerichtet und gehört den Baroninnen Metzer, die hier auch 
ein interessantes altes Schloß besitzen. 
Die Ecke des Comitats nördlich und nordöstlich von hier ist schon größtentheils von 
Slovaken bewohnt, meist in kleinen, ärmlichen Dörfern. Oberhalb von Zsadany liegt die 
Ortschaft Alsö-Mislye, wo sich im Mittelalter eine reiche Prämonstratenser-Probstei 
befand; ihr noch erhaltenes modriges Gebäude enthält die Pfarre und das Postamt. An 
der malerischen Eisenbahn, die von hier ab eine waldige, zum Theil wildromantische 
Berggegend durchzieht, ist Nagy-Szalancz der bedeutendste, auch landschaftlich schönste 
Ort. Die Bevölkerung treibt Landbau und schnitzt Faßdauben. Graf Stephan Forgach 
hat hier ein schönes Schloß, und über diesem steht auf stattlicher Bergkuppe die Ruine der 
alten Burg Szalancz, deren weithin sichbarer Bergfried noch jetzt so gut. erhalten ist, daß 
die Forgäch'sche Familiengalerie darin Unterkunft findet. Burg Szalancz ist im 
XIII. Jahrhundert durch das Geschlecht Aba erbaut. 1440 wurde sie durch Giskra 
zerstört, doch durch ihren damaligen Besitzer, Ladislaus Losonczy, wieder aufgebaut.
	        
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