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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 2. Abtheilung

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angeblich nach dem im XIII. Jahrhundert bestandenen Makö. Als Besitzer wechselten die 
Zudar, Rozgonyi, Tarczay und Seredy, zeitweilig wohl auch die Hussiten, bis im Jahre 
1601 Jannsius, Herzog von Ostrog, als Bormund der Enkel Kaspar Seredy's, die ganze 
Herrschaft sammt der Burg den Räköczi verlauste. An diesen Verlaus knüpft sich eine Sage, 
die sich im Volksglauben sestgenistet hat, obgleich sie mit den urkundlich belegbaren 
Hatsachen nicht stimmen will. Danach wäre es Kaspar Seredy gewesen, der Burg und 
Herrschaft bei einer Gasterei mehr scherzweise an Räköczi verkauft habe, unter der für 
unerfüllbar gehaltenen Bedingung, daß der ganze Kanfschilling von 16.000 Ducatcn 
die Kremnitzer Prägung des laufenden Jahres aufweisen müsse. Zum Entsetzen Seredy's 
erfüllte Räköczi die Bedingung, und als der alte Seredy, der ihm auf der Bartfeld-Zboröer 
Straße cntgegenging, an der Stelle, wo er ihn traf, das Geld zugezählt erhielt, sei er vor 
Herzeleid plötzlich gestorben. Sicher ist, daß Seredy im Jahre 1566 auf der Straße bei 
Hosszuret (lange Wiese) starb, wo auch zum Gedächtniß seines Todes eine Capelle 
erbaut wurde. 
Zur Zeit der Räköczi sah Burg Zborö glänzende Tage, besonders im Jahre 1766, 
bei der Hochzeit Franz Räköczi's I. mit Helene Zrinyi, wobei die kirchliche Zeremonie 
durch den Primas Szelepcsenyi vorgenommen wurde. Während des Thököly'schen 
Aufstande» ergab sich Zborö den kaiserlichen Truppen erst nach einjähriger energischer 
Belagerung; die Burg wurde damals verbrannt und zerstört, so daß sie in den Räköczi'schen 
Kämpfen keine Rolle mehr spielte. 
Obgleich die drei Städte des Säroser Comitats: Eperjes, Bartfeld und 
Z eben innigst mit der Geschichte des Comitats verflochten sind, haben sie doch, als bis 
in die neueste Zeit gesonderte Gerichtsbarkeiten und als Typen des in den Städten des 
Oberlandes so eigenthümlich entwickelten Bürgerwesens, die alten Züge ihrer Sonder 
entwicklung bis auf den heutigen Tag vererbt. 
Der Ursprung der drei Städte verliert sich im Dunkel der Sage, aber alle Sagen 
suchen ihn aus dem Namen der Städte zu erklären. Daß in die Entstehung von Eperjes 
die Erdbeere (spor) irgendwie hineinspielt, sei es in der bereits erzählten oder in 
anderer Weise, das scheint sich auch durch den lateinischen Namen der Stadt, Frago- 
polis, und die Erdbeere im Stadtwappen zu bestätigen. Ebenso erinnert Bartfeld (Bärtfa, 
nach einigen richtiger Bärdfa) durch seinen Namen, wie durch sein Wappen an die Axt 
lbürch, die der Sage nach an dem Orte, wo die erste Niederlassung stattfand, erst den 
Wald ausroden mußte. Zeben (Kis-Szeben) aber erinnert am meisten durch seinen 
slovakrschen Namen Sobinov an jene sagenhafte Sabina, die nach einigen eine Tochter 
des Königs Bela, nach anderen seine oder seines Sohnes Geliebte gewesen sei und durch 
ihre Ansiedlung an dieser Stelle der Stadt ihren Namen gegeben habe. Zweifellos ist
	        
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