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gehörte ehedem zur Altsohler ärarialen Herrschaft und wurde von der königlichen
Kammer zu Schemnitz verwaltet. Dann ging es in Privatbesitz über. 1868 wurde es von
einer durch Neusohler Bürger gebildeten Gesellschaft erworben, die es 1873 an die
„Österreichische Gesellschaft für Erbauung von Bädern" verkaufte. Diese Gesellschaft
verkaufte es 1880 einem ihrer Großaktionäre, Georg Andreas Lenoir, der viel auf den
Park und die Ausgestaltung der Baulichkeiten verwendete, das Ganze aber 1893 seiner
Geburtsstadt Cassel schenkte, als Stiftungsfonds für ein dort zu erbauendes Waisenhaus.
Neuestens wird das schöne und ungemein heilkräftige Bad auch vom Auslande her,
namentlich von Frauen, immer mehr besucht. Um einen Berg weiter liegt der Boröka-erdö
(-- Wachholderwald, Borovä Hora), ein Lieblingsplatz der Ausflügler von Altsohl; auch
hier befindet sich ein kleines Bad mit dreißiggrädiger Therme.
Südlich von hier, eine halbe Stunde weit, stehen zwei Burgen. Die eine ist Burg
Zölyom (Sohy, nach dem Notare durch den Feldherrn Bors erbaut und
noch jetzt bewohnbar; die andere, Borsod-Zölyom, nach Rogerius durch die Tataren
eingeäschert, ist Ruine und heißt jetzt .Unsxka var- (öde Burg). Das Gebiet dieser Burg
hat Funde geliefert, die beweisen, daß es schon in der Urzeit bewohnt war und daß hier
in slavischer Zeit eine befestigte Stadt gestanden. Die Ländereien der Burg, mit Jagd
gründen und Fischereien, erstreckten sich bis Vaczok. In Kovacsfalva wohnten, wie der
Name beweist, die Burgschmiede, in Ör (Hajnik oder Sztrazsa), Badin und werter oben
in Motyök das königliche Forst- und Jagdgesinde, längs der Gran und in der Gegend
von Farkasfalva-Luköcza waren die ausgedehnten königlichen Wiesen zum Theil den
Fischern zur Benützung überlassen, die von Bncs bis Halaszi hausten. Körömcse ist eine
Ansiedlung von Leuten des Königs, in Horhat wohnen Jäger und Hundewarter, in
Bncs, Szacs, Nemeti gewerbetreibende Einwanderer. Kirälyfalva war Besitzung
der Königin. Nach dem Tatareneinfall, welchem Borsod-Zölyom erlag, ging es an das
Neubefestigen und Besiedeln, schon im Interesse des Bergbaues. In Folge von Donationen
sonderten sich aus dem Burgbesitze alsbald neue Gemeinden aus, zum Theil durch Ver
mehrung der Hörigen von Sohl. Burg Sohl gehörte eine Zeitlang dem Matthäus Csäk.
Wieder in königlichen Besitz gelangt, wurde sie durch Ludwig den Großen erweitert und
zum Theil neu aufgebaut. Im Jahre 1382 hatte er hier eine große Zusammenkunft mit
den Polen. Matthias I. erschien wiederholt in Sohl. Nach seinem Tode gehörte es al»
Witthnm der Königin Beatrix, und in der Burgkapelle sieht man noch jetzt ein Altarkissen,
das ihre Handarbeit ist. In den folgenden bewegten Zeiten kam die Burg an Zäpolya,
Bocskay und an Bethlen, der die heilige Krone von Preßburg hieher schaffte. Ferdinand II.
verpfändete die Burg an Dersffy, mit dessen Witwe sie dann an deren zweiten Gemal,
Paul Esterhazy, überging. Im Jahre 1703 wurde sie von den Schaaren Naköczis