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aus zwei, erst in neuerer Zeit vereinigten Gemeinden: Nagy-Patak am rechten und
Kis-Patak am linken Ufer. Eine ständige Brücke verbindet die beiden Hälften der Stadt
und ihre beträchtlichen Gebiete. Säros-Patak war eine privilegirte Stadt mit mehreren
Vorrechten und freiem Besitz. Vom Urbarialverband lösten sich die Einwohner im
Jahre 1830. Die alte, einst den Raköczy gehörige Burg ist durch die Kämpfe um die
Unabhängigkeit und für den Protestantismus berühmt geworden. Nachdem diese Stürme
vorübergebraust waren, wurde die Burg im Jahre 1704 größtentheils abgetragen. Dafür
erhob sich auf einemTheile ihres Standortes, an das noch bestehende dreithürmige Stück der
Geburtshaus Näküczh's II. zu Borsi.
alten Burg gelehnt, ein Schloß im Renaissancestil, das jetzt sammt der zugehörigen
Herrschaft Eigenthum des Fürsten Ludwig Windischgraetz ist. Das sehr malerische Schloß
steht in einem schönen, großen Park, der theils auf den Ruinen selbst, theils an ihrem
Fuße angelegt ist. Nördlich vom Schlosse, aber noch immer auf der Stätte der alten Burg,
erhebt sich die römisch-katholische Kirche, überdies bemerkt man mehrere staatliche Gebäude,
viele hübsche Privathäuser, eine große reformirte Kirche und vor Allem das durch Peter
Perönyi 1531 gegründete reformirte Collegium. Die ausgedehnte und alle Zweige der
Landwirtschaft umfassende Gemarkung bietet der Bevölkerung Gelegenheit zu ihrer
Hauptbeschäftigung, demAckerbau, doch betreiben Viele auch den Weinbau, sowieHandel und
Gewerbe in einem dem örtlichen Bedarf entsprechenden Maße. Die Hauptsehenswürdigkeit