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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 5, 2. Abtheilung

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schädlichen Eigenschaften der Tieflandslüsse besitzt. Parallel mit ihr verläuft an der West 
seite des Comitats der viel geringere Fluß (richtiger Bach) Zsitva, der in der Gemarkung 
von Pälos-Nagy-Mezö entspringt. Auch er läuft gegen Süden, verläßt das Cvmitatsgebiet 
unterhalb von Bessenyö und mündet gegenwärtig unterhalb von Marios in die Neutra. 
An seiner Mündung liegt Zsitvatö, wo im Jahre 1606 der Friede von Zsitvatorok 
geschlossen wurde. Das dritte und kleinste Flußgebiet ist das des Neutraflusses, das sich 
blos auf den nordwestlichen Vorsprung des Comitats erstreckt. Die meist kleinen Neben- 
gcwässei fallen in diese drei Hauptwasseraderu; nur der nördlich von Kremnitz entspringende 
Turcsekbach mündet in den Turöczbach, einen Zufluß der Waag. 
Die Geschichte des Barser Comitats reicht bis in die Zeit der Landnahme zurück. 
Der Xironz-inus Xotarius erzählt eingehend, wie es besetzt worden. Zvnrd, Kadocsa und 
Hnba setzten bei der Donau über den Eipelfluß und Tags darauf auch über die Gran, 
woraus sie im Gefilde, bei einer kleinen Erdburg, Namens Värod, ein Lager aufschlugen 
und, nachdem sie die Burg genommen, drei Tage verweilten. Dieses Erdwerk ist das 
jetzige Alsö-Varad, mit kernmagyarischer Bevölkerung; die alten Schanzen sind zum 
Theil noch erhalten, die Anlage selbst noch vollständig zu erkennen. Es war eine der 
doppelten Ringburgen der Avarenzeit. Der launenhafte Granfluß hat, als er wieder ein 
mal sein Bett wechselte, einen Theil der Burg weggespült, einen anderen Theil derselben 
durchschneidet die Granthalbahn, ehe sie die eiserne Granbrücke erreicht. 
Der Xnon^mus Xolnrius erzählt dann weiter die Besetzung von Bars: Zoärd 
und Genossen hätten hinter den Schanzen von Varad die Ankunst von Bors, Sohn des 
Bönger, abgewartet, der ihnen von Herzog Ärpäd mit einem großen Heere zu Hilfe 
geschickt wurde. Bors aber sei von hier zur Eroberung von Sohl anfgebrochen. Ans diesem 
Zuge geschah es, daß, als er den Gransluß entlang ritt, ein Hirsch vor ihm aufsprang. 
Er setzte ihm nach und erlegte ihn auf einem Berge. Auf diesem erbaute er eine Burg, 
der er seinen eigenen Namen verlieh, und sie wurde in der That Burg Bors (Bars) 
genannt. 
Im Laufe eines Jahrtausends erlitt das Cvmitatsgebiet wohl Veränderungen, 
allein hauptsächlich nur durch Schwankungen in der Zugehörigkeit der Greuzorte. Die 
Spuren des Tatareneinfalls sind von der Zeit verwischt, obgleich jene wilden Horden 
bis Kremnitz vordrangen. Im XV. Jahrhundert suchten die Hussiten das Comitat heim. 
1481 plünderten sie Lewenz, 1433 standen sie vor Kremnitz, 1-134 verheerten sie Kis- 
Tapolcsäny. Einzelne ungeberdige Oligarchen, wie Ladislaus Levai (1446) und Clemens 
Tapolcsanyi (1450) plagten die Bevölkerung mittelst böhmischer Söldner. 
In der traurigen Epoche nach der Niederlage bei Mvhäcs, als das Land durch 
zwei Könige, Johann und Ferdinand, gespalten war, fiel Bars an Ferdinand und wurde
	        
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