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„Diogenes" ins Französische, Böhmische und Deutsche, „krochaü kulca" (Der
Bettler Lukas). ,6uvas so sonsslco ruko" (in italienischer Übersetzung „vio no soainpi
äoi Logunni"), ^Xururnlll s pjosnllcova ^roka" (italienisch ,11 garolalo ckalla loinba
ckol poeta") rc.
Der Tod riß dem fruchtbaren Schriftsteller, der leider auch den Dienst eines
städtischen Senators versehen mußte, die Feder aus der Hand. Senoa starb im besten
Mannesalter infolge der Anstrengungen, die sein Dienst während des Erdbebens mit sich
brachte. Sein bestes Werk, der umfangreiche Roman „Uletva" (Der Fluch), der als
Torso zurückblieb, wurde von seinem Freund und Dichtercollegen Josip Eugen Tomic
(geboren 1845) vollendet, der ebenfalls zu den fruchtbarsten Schriftstellern der erzählenden
Prosa gehört. Tomic schrieb außer einer stattlichen Reihe vielgelesener Romane einige
dem Volksleben entnommene Dramen, von denen zwei: , Kururi krrmso Tronic" und
„kasloruü" (Der Stiefsohn), zu den populärsten kroatischen Volksdramen gezählt
werden. Ferner verdankt man ihm die Librettos zu den Originalopern »kimuüu", „karr
Tvvuräovvsicr", „kospockso i Irusuri" und die Übersetzung einer langen Reihe von
Meisterwerken fremder Literaturen für das Nationaltheater. Auch seine Gattin Hermine
hat sich als Schriftstellerin hervorgethan.
Als älterer College Senoas und Tomics war auf novellistischem Gebiete Jankv
Jurkovic (1827—1889) thütig. Er wird neben Vilim Korajac (1839—1899) als der
erste kroatische Humorist und als ein ausgezeichneter Stilist betrachtet, der die ursprüngliche
Schönheit der Volkssprache mit künstlerischem Geschmacke zu verbinden wußte. Als
beliebter kroatischer Humorist gilt auch Ernst Kramberger.
Als Dichter und philosophischer Schriftsteller that sich um das Jahr 1870 der
jetzige Universitätsprofessor Franjo Markovik hervor. Die Erhabenheit seines romantischen
Epos „Kolrun i Vlastu", in dem er die rührende Geschichte der Elbe-Slaven bearbeitete, und
die klassische Fülle seiner historischen Dramen („Larlo vraeüi", „^voniirür, üruls Irrvutsüi"
und ,8suüo Kot") stempeln ihn zu einem der tiefsten Dichter des jetzigen Croatien.
In der dramatischen Dichtkunst hat die neue kroatische Literatur eine bedeutende
Thätigkeit entfaltet. Seit dem hochverdienten ersten Dramaturgen des Nationaltheaters,
Dimitrije Demeter, dessen „illyrische" Tragödie „Tercka" (1864) sich bis heute auf dem
Repertoire erhalten hat, und dem Vater des kroatischen Schauspielwesens, Josip Freuden
reich, hat eine ansehnliche Zahl von dramatischen Schriftstellern die Produkte ihrer Feder
der Nationalbühne gewidmet. Schon der genannte Freudenreich schrieb außer einer Reihe
nationalisirter Possen im Jahre 1857 das populärste Volksdrama: „Kranieari" (Die
Grenzer), das noch heute auf allen südslavischen Bühnen beliebt ist. Auch Senoa, Tomic
und Jurkovik lieferten der Nationalbühne einige Werke, wie vor ihnen Kukuljeviö, Bogovie