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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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sammelten ein Heer Non l 0.000 Mann und schlossen am l. Juni des erwähnten Jahres 
Klissa ein. Venedig leistete hiebei Hilfe und sandte seine Flotte vor Spalato. Auf 
Befehl des Königs versammelte der Karlstädter General, Georg Lenkovic, alle seine 
in Sold stehenden Leute und eilte im Verein mit dem Zengger Bischof, Anton de 
Dominis, und mehreren dortigen Domherren von Zengg aus nach Klissa zum Entsätze. 
Auf dem Klisser Felde kam es zum Kampf, in dem die Türken erlagen und in die Flucht 
geschlagen wurden. 
Als sie aber bemerkten, daß die Uskoken ihr Lager Plünderten, wandten sie sich 
plötzlich zurück, Vertrieben die Uskoken und erschlugen viele, während die übrigen hinter 
die Mauern von Klissa flüchteten. Darauf zogen sich die Türken zurück, um den Uskoken im 
Hinterhalte aufzulauern. Lenkovic ließ in Klissa 300 Mann, 36 Pferde und 600 Schläuche 
mit Nahrung und Getränken zurück und schlug dann den Rückweg nach Zengg ein. Da 
ereilten ihn die Türken, griffen ihn an, schlugen seine Schaar vollständig, so daß auch der 
Zengger Bischof nebst mehreren Domherren und Priestern im Kampfe fiel. Unter den 
vielen Gefangenen der Türken befand sich auch der Zengger Hauptmann Paradeiser, 
während Lenkovic schwer verwundet mit Mühe nach Zengg entfliehen konnte. Am sechsten 
Tage nach dem Kampfe sandten die Türken den Paradeiser nach Klissa, um die Besatzung 
zur Übergabe zu bereden. Dies geschah auch, doch unter der ehrenvollen Bedingung des 
freien Abzuges und der Freigebung aller Gefangenen. Unterdes lag die venezianische 
Flotte unthätig in Spalato, ja der Befehlshaber Benedikt Moro gieng so weit, jeden 
Uskoken, der sich auf die Flotte retten wollte, aufhängen oder an die Schiffe nageln zu 
lassen. Alles dies reizte die Uskoken zu blutiger Rache an den Venezianern. JmJahre1597 
griffen sie Rovigno an, Plünderten ein venezianisches Schiff und nahmen zehn andere weg. 
Venedig schickte sofort seine Flotte vor Zengg und führte Klage bei Rudolf II., der die 
Beute zusammenzuthun und an Venedig zurück zu liefern befahl. 
Der Regierung war dieser fortdauernde Kleinkrieg gegen Venedig unbequem und sie 
sendete den Joseph Rabata als Commissär nach Zengg, der mit strengen Mitteln eingriff, 
während der Bischof, Marcanton de Dominis, alle Mittel der Milde anwendete, um Frieden 
zu stiften. 
Als aber Rabata den Helden Jurisa Senjanin gefangen nahm und in den Kerker 
warf, da erhoben sich am Sylvestertage 1601 die Uskoken, berannten mit Hilfe einiger 
erbeuteter Kanonen das königliche Schloß, erstürmten es und hieben die Besatzung nieder. 
Rabata wurde geköpft und sein Kopf am Fenster über dem Kastellthore ausgestellt. Als 
am nächsten Tage sein Leichnam in die Kirche gebracht wurde, fielen die gemeineren 
Weiber Zenggs, deren Männer, Väter und Söhne er eingekerkert und zum Tode ver- 
urtheilt hatte, über ihn her und schändeten ihn.
	        
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