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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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Fichten, wuchernden Farnarten, zwischen denen Telekia spoeiosa, eine charakteristische 
Pflanze des Hochlandbezirkes, auffällt, dabei in zahllosen Exemplaren die Purpurblüthen 
von Uosu alpina und Uosu petropllilu. 
Eine der merkwürdigsten Höhlen Kroatiens liegt auf dem Berggipfel Bjelica bei 
Kuzelj mitten zwischen den gewaltigen Felsen. Im Volksmunde Hajdova hiza genannt, 
öffnet sie sich in einen großen, Hellen, 16 bis 20 Meter hohen Vorsaal, aus dem ein 
87 Meter langer Gang bis zu einem Punkte führt, wo sie sich in zwei Arme theilt. Der 
eine erreicht eine Länge von 100 bis 120 Meter und hat gleich am Beginne ein Bassin 
voll klaren Wassers von 5° C. Durchwatet man das Bassin, so wird man durch prachtvolle 
Stalagmiten überrascht, deren einer sich seinerzeit mit dem Stalaktiten zu einer Tropfstein 
säule verbinden wird. Diese Höhle wird einst zu den schönsten in Kroatien gehören. Der 
nächste Berg, Greben (Hechel), heißt so nach den Felsen und Wänden, die in Zacken und 
Kämme auslaufen. Er ist reich an schönen alpinen Mulden, stellenweise aber reiht sich ein 
Karstloch an das andere. Diese sind mit Gewncher von Farnkräutern oder Baumwuchs, 
mitunter aber mit ewigem Schnee gefüllt. In einer einsamen Wildniß bei Skrad gähnt 
die Höhle Muzeva hiza, die einige etwa meterdicke Tropfsieinsäulen und einen kleinen 
See mit zwei Kähnen enthält. Noch viel interessanter ist freilich die Pilarova pecina, eine 
Eishöhle in der Mrzla draga bei Mrkopalj, an 800 Meter über der Meeresfläche. 
Den Eingang zu dieser Höhle nennt das Volk Ledena vrata (Eisthor). In der That 
ist der Eingang mit Eisstalaktiteu bekränzt, die zum Theil so dick sind, daß man sie mit 
beiden Händen nicht umfassen kann. Übrigens finden sich bei Mrkopalj noch zwei 
Eishöhlen: eine auf der Erna kosa, eine andere im Walde Petehovac. Eine dritte gibt es 
im Pfarrsprengel von Skrad, beim Dorfe Divjaki. 
Von Fuzine bis Lic dehnt sich unter dem Bitoraj das elliptische Licko polje mit 
dem Maras-See aus. Das Licko polje hat diluviale und alluviale Bildungen. Es ist eine 
große Karstmulde, eineinhalb Wegstunden lang und eine halbe Stunde breit. Ihr Kalkgerölle 
besteht meist aus Dolomit, bedeckt mit Saud und Löß, und aus ungeschichteter, kalkiger, 
gesättigter gelber Thonerde. Um den Maras-See lagert Torf, gegen den Gipfel des 
Kobiljak aber so viel Flugsand, daß der Fuß des Wanderers darin einsinkt. Der höchste 
Berg im Stocke des Bitoraj ist der Burni Bitoraj mit 1385 Metern. Seine Lehnen 
tragen prächtige Tannenwälder, gegen die Kuppe hin von Buchenwald unterbrochen, durch 
den man in ein Hochthal gelangt. Hier erblickt man das adriatische Meer und den Monte 
Maggiore. Die Hochfläche heißt Joziua plana. Eine besondere Gruppe von Dolomiten, 
die schneeweiß aus den dunklen Nadelwäldern bis zur Höhe von 1259 Meter aufragen, 
sind die Biele stiene, die interessantesten unter dem Bitoraj. Charakteristisch sind die 
Trichter und die Schneegrube Pod planom, in der sich die Felsen wie Riesenreifen, von
	        
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