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zum südlichen Thalende durch, wo er sich in Schlünden verliert. Zwischen Vrelo und
Korenica erscheint vom steilen Mrsinjberge (1250 Meter) überragt das verfallene
Bergschloß Mrsinjgrad, der Sage nach von den Griechen erbaut und einst einem
Zweige der Familie Kurjakovic-Karlovic angehörig. Es steht, nur von einer Seite
zugänglich, auf einer über 100 Meter hohen Felswand. Die Türken nahmen es 1467,
seitdem ist es verödet. Auf der Ebene um den Ort Korenica her fand am 20. Mai 1520
eine große Schlacht zwischen Croaten und Türken statt. Banns Peter Berislavie
büßte dabei sein Leben ein.
In den an die Pljesevica stoßenden Forsten gibt es schöne Bestände und einen
reichen Wildstand. Ein Forstamt der Otocaner Vermögensgemeinde hat hier seinen Sitz.
Überdies hat Korenica ein Bezirksamt und ein Bezirksgericht. Von Bunic windet sich in
südwestlicher Richtung zwischen den Zweigen des Crni vrh, Rastic, Metla, Ljubovv,
Cardak, Vjelon und Ciganusa zuerst über ödes, steiniges Land hinan bis zur Höhe von
975 Meter, dann über kümmerlich bebuschtes Gebiet weiter die Straße nach Kula und
Osik, die in Osik bei Gospic auf die Hauptstraße ausmündet.
Kula ist eines der am wildesten ausseheuden Dörfer in der Lika. Als Gegensatz zu
seiner Düsterkeit liegt aber westlich von Gospic am Ende des Likaner Thales, dem Krcmar
zu Füßen hingestreut, das anmuthige Dorf Smiljan, wo der berühmte amerikanische
Elektrotechniker Nikola Tesla geboren ist. Aus dem Thale von Buzim kommt die
Bnzimnica klar herausgeströmt, durchzieht das Thal und vereinigt sich mit der Bogdanica.
Smiljan gehörte 1686 dem Türken Rizvau Aga Zenkovic, wurde aber voni Knez Jerkv
Rukavina eingenommen. Buzim ist das Stammnest der Grafen Jelacic von Buzim.
Unweit von Buzim liegt eine Grotte, deren Eingang früher vermauert war. Sie
enthält Tropfsteinsäulen bis zu sechs Meter Höhe und eine Menge Menschenknochen.
Einer zweiten Grotte, die gleichfalls vermauert war und deren Wände ausgemauert sein
sollen, entfließt der Bach Vrbas, der gelegentlich Menschenknochen zu Tage fördert.
Über Kaniza, wo eine hölzerne Jochbrücke über die Bogdanica führt, geht es knapp
an der hohen Ostra vorbei. Das Dorf Kaniza liegt zwei Kilometer von Gospiö. Die
meisten Häuser sind Holzbauten. In einem aufgelassenen Kapuzinerkloster wohnen Finanz
wachleute. Außerhalb des Dorfes Ostra wendet sich die Straße bald nach Süden.
Rechterhand bleibt in einiger Entfernung das Dorf Trnovac, linkerhand Novi liegen, beide
am Fuße des immer majestätischer aufsteigenden Velebit. Über Novi wölben sich zwei
steinige Hügel, deren einer einst eine Burg trug; hinter ihnen liegen, den Ufern der
Novcica entlang, ausgedehnte Wiesen, und hoch oben — ein schönes Bild — wächst
die Spitze der Visocica (1617 Meter) mit grauen Felsen aus dem Walde heraus, noch
im Juli mit weißschimmernden, sonnenglänzenden Schneeflächen bedeckt. Vorne steigen