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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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Laufe. Wenn dann der Schnee auf den benachbarten Kuppen der Großen Kapela aufthaut, 
oder wenn starke Frühjahrs- und Herbstregen eintreten, schwillt die Jesenica an, ihr unter 
irdischer Canal wird übervoll, das Wasser tritt in den erwähnten trichterförmigen Ein 
senkungen aus und überschwemmt ringsum alles, in einer Gegend, die sonst ungewöhnlich 
wasserarm ist. So leidet die Umgegend des Dorfes Mocila in jedem Frühjahr an Über 
schwemmungen, wogegen das Volk im Sommer das nöthige Wasser zwei bis drei Stunden 
weit holen muß. Wenn die Slunjcica wieder erscheint, ist sie ein wasserreicher, starker 
Fluß, der sich bei Slunj in die Korana ergießt. 
Das alte Schloß zu Slunj schenkte König BelaUI., der Arpäde, schon 1193 dem 
Bartholomäus Frankapan von Veglia. Die Frankapan besaßen es bis 1582, dann besetzten 
es für kurze Zeit die Türken, dann wieder die Croaten, dann zu Beginn des XVII. Jahr 
hunderts wieder die Türken, die es auch einstweilen behielten. 
Bis 1746 war die Militärgrenze von Obercroatien in drei Regimenter 
getheilt, und zwar in das der Lika-Krbava, das des Küstenlandes und das 
von Karlstadt. Im erwähnten Jahre wurde sie von General Hildburghausen in vier 
Regimenter getheilt: das Likaner, Otocaner, Oguliner und Slunjer. So wurde Slunj 
Stabsort des letztgenannten, doch wurde der Stab schon 1775 nach Karlstadt verlegt 
und die alte Burg gänzlich aufgelassen. 
Nachdem die Korana die Slunjcica ausgenommen, fließt sie noch eine Strecke 
nach West, dann gegen Nord, welche Richtung sie bis nahe bei Karlstadt beibehält. Das 
von ihr durchflossene Terrain ist ganz ähnlich dem Gebiet, das die Kulpa, die Dobra 
und die Mreznica durchströmen. Wie diese, hat auch sie hohe Ufer und Mangel an 
Zuflüssen, die Umgebung ist durchwühlt, das Gestein ausgespült, der Boden voll von 
Einsenkungen und Erdtrichtern. Wald ist wenig vorhanden, an den Ufern wachsen 
Farnkräuter. Die Bevölkerung ist arm, ihre Hauptbeschäftigung die Schafzucht; jeden 
Freitag treibt sie eine Menge Schafe nach Karlstadt zum Verkauf auf den Wochenmarkt. 
Auf einer steilen Felswand am rechten Koranaufer erhebt sich das alte Schloß 
Blagaj, schon im Beginn des XIII. Jahrhunderts als Eigenthum der mächtigen Familie der 
Blagaj erwähnt. Es verblieb in deren Besitz bis 1584, fiel aber trotz tapferer Vertheidigung 
in türkische Hände, worauf die Familie in das benachbarte Krain übersiedelte. Als die Ära 
der Militärgrenze anbrach, wurde im Schlosse die Kriegscasse bewahrt. Noch 1865 in 
ziemlich gutem Zustande, ist es gegenwärtig ganz zerfallen. Nach Valvasor soll unterhalb 
des Schlosses eine warme Quelle vorhanden gewesen sein; jetzt scheint sie verschüttet zu 
sein. Bei Blagaj nähert sich die Korana dem Flüßchen Glina bis auf 3 Kilometer; bei 
Veljun bildet sie drei breite, niedrige Fälle. Die Höhenzüge von Skrad, auf denen die 
Ruine des gleichnamigen Schlosses steht, ändern den Lauf des Flusses wenig. In der
	        
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