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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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Randgebirge auf. Den südlichen Flügel schließt das Agramer Gebirge ab, den nördlichen die 
etwas höhere Jvancica mit ihren Fortsetzungen. Auch die geologischen Verhältnisse weisen 
eine ähnliche Symmetrie auf, indem sich an das Alluvium des Krapinathales jung 
tertiäre Lehme, dann Mergel und Kalkschichten beiderseitig in Zonen anreihen. Den Rumpf 
der Umwallungsgebirge bilden Urgesteine, an die sich wieder triadische und carbonische 
Schichten lehnen. Gegen Westen treten die Randgebirge des Kessels weiter auseinander, 
die Krapina biegt direct nach Süden um und ihre Zuflüsse werden länger, indem der ganze 
Kessel gegen die steirische Grenze an Breite zunimmt. 
Deutlich erkennt man den Lauf der Krapina, mit deren Thätigkeit die Entwicklung 
und heutige Form Zagorjes auf das innigste verknüpft ist. Wie ein mächtiger vielver 
zweigter Baum zertheilt sich die Krapina, als linker Zufluß der Save, gegen Norden 
zwischen den Bergzügen des Agramer Gebirges, der Jvancica, Strahincica und Kosteljska 
gora, welche die Umwallung ihres Beckens bilden. Nur gegen Süden öffnet sich das 
Becken, indem sich der Thalboden zwischen den auseinandertretenden Zügen des Agramer 
Gebirges und der Maria Goricaer Hügel zur flachen Mündungsebene des Flusses erweitert. 
Zagorje gewinnt auch dadurch eine ganz besondere Bedeutung, daß es als eigentliches 
Hinterland Agrams mit diesem ans das innigste verknüpft erscheint. Nicht nur durch Lage 
und gemeinsame Bodenformen hat die Natur selbst hier eine gewisse Verbindung geschaffen, 
auch die ethnographischen Verhältnisse und die geschichtliche Entwicklung haben zwischen 
Stadt und Landschaft ein weit in die Vergangenheit reichendes Band gebildet. 
Schon der Name selbst hat in dieser Beziehung symbolische Bedeutung, da Zagorje 
(das „Z" ist wie ein weiches S auszusprechen und der Ton füllt auf die erste Silbe) 
von und »Korn« (hinter, Gebirge) abzuleiten ist, und mit dem Suffix ZoZ das einen 
Sammelnamen anzeigt, die Form Zagorje den Sinn „Das Hinterland", die Landschaft 
hinter dem Gebirge erhält. Der Sinn des Namens ist eben aus der innigen Beziehung 
erwachsen, die die Stadt, d. h. Agram, an dieses Gebiet knüpft. Ähnlich gelangt bei 
der Benennung Zagrebacka gora, d. h. das Agramer Gebirge, das Verhältniß der 
innigen Beziehung zum Ausdrucke und wird die wechselseitige Abhängigkeit zwischen 
menschlicher Siedlung und den Formen des Bodens betont. Da aber in der ganzen Um 
gebung Agrams diese Benennung nicht weiter vorkommt, so ist schon daraus 
zu entnehmen, welche Bedeutung Zagorje für die Hauptstadt des Landes besitzt. Ein 
Überblick der natürlichen Verhältnisse läßt dieses Band ebenso deutlich erkennen, als es 
sich im Gang der Geschichte und in der Entwicklung der Cultur ausprägt. 
Als scharf ausgeprägter Zug tritt im Bilde Zagorjes das Bett der Krapina hervor, 
die als orientirende Leitlinie die Zweitheilung der ganzen Landschaft deutlich erkennen 
läßt und mit ihren, tief in die Querthäler eingreifenden Zuflüssen halbinselartige kleinere ^
	        
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