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befindet. Hier reiht sich im Herbste Barke an Barke, alles voll Obst und Gemüse,
Schleppschiffe werden mit Kornfrüchten beladen, und eine große Drave-Badeanstalt ladet
im Sommer zur Erfrischung ein. Durch die Kapuzinergasse, in der die geschmackvollsten
neuen Häuser Esseks stehen, gelangt man an der Kirche des heiligen Jacob vorbei in die
Jägergasse, wo sich die evangelische Kirche, das Handelsgebäude, das kaufmännische Spital,
das Gebäude des Handlungslehrcurses und die schöne, neuerbaute Volksschule befinden.
Eine Allee führt aus der Oberstadt in die Festung, zur Landwehrkaserne und dem
Regimentsgarten, vor dem das vom kroatischen Bildhauer Robert Franges modellirte,
Die Volksschule in der Oberstadt von Essek.
zu moderne Denkmal der Gefallenen des Regiments Sokcevic steht. Am Ende der die
Straße einsäumenden Allee, die übrigens in Abzweigungen um die Festung und von ihr aus
auch in die Unterstadt und Neustadt führt, betritt man die Festung und deren Hanptplatz,
den die größten und schönsten Gebäude umgeben. Die Festung hat noch ihre Mauern,
Wälle und Gräben, sie hatte einst fünf Thore. Das Glacis ringsherum ist mit Alleen,
Hainen und Anlagen bepflanzt und bildet den schönsten Spaziergang Esseks. Auf der
Südseite haben die Esseker zum Andenken an die beim Einsturze der alten hölzernen
Eisenbahnbrücke im Jahre 1883 in der Drave ertrunkenen Soldaten ein Denkmal
errichtet.
Den Hauptplatz der Festung schmückt eine Dreifaltigkeitssäule, ringsum reihen sich
öffentliche Gebäude: das königliche Obergymnasium, ein Knabenseminar, gegründet durch
Croatien und Slavonien. :!4