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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

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Das Deutsche wurde fast zur zweiten Umgangssprache und seine Kenntniß war das 
Kennzeichen, das den Grenzer von dem Bauern Civilcroatiens unterschied. Freilich blieb 
diese Kenntniß, so allgemein sie verbreitet war, doch nur eine äußerliche und drang nie in 
das eigentliche Volkswesen in Sitte und Denkungsart nmgestaltend ein. 
Zahlreich sind die Histörchen, die den Gegensatz der buchstäblichen Bedeutung eines 
Wortes und seines Sinnes, sowie die daraus entstehenden Jrrthümer behandeln. 
Die eingesessene Bevölkerung der Stadt erhält durch die zahlreichen Beamten und 
Militärpersonen einen starken fremden Einschlag und ein besonderes Gepräge. In Bjelovar 
befinden sich ein Realgymnasium und mehrere Volks- und Fachschulen, auch ist es Sitz 
der Comitats- und Bezirksbehörde und das Infanterie-Regiment Nr. 16, sowie Landwehr 
sind hier cantonirt, lauter Umstände, denen es die Stadt verdankt, daß ihr geselliges und 
geistiges Leben sich weit stärker entwickelt hat, als es sonst in solchen kleinen Ortschaften 
der Fall ist. 
Mit dem Ljonsko polje beginnt eine lange Zone von Sümpfen, welche die Save fast 
ununterbrochen bis zur Mündung begleiten. 
Da das Jnundationsgebiet an 60.000 Hektar betrug, so tauchten schon zu Anfang 
des vorigen Jahrhunderts Regulirungspläne auf, die dann von den Civil- und Grenz 
behörden weiter verfolgt wurden. Nach verschiedenen Versuchen wurde im Jahre 1830 
unter dem Vorsitze des Obergespans von Virovitica, Szegedy von Mezö-Szeged, in 
Gradiska eine Versammlung abgehalten, die über die Trockenlegung ein eingehendes 
Elaborat ausarbeitete. Leider blieben alle Vorschläge auf dem Papiere, wie nicht minder 
der große Plan des Baron Zornberg vom Jahre 1840, nach dem der ganze Savelauf 
regulirt werden sollte. 
Wohl lassen die Überschwemmungen auf dem Boden eine fette Schlammschichte 
zurück, die ihn allmälig erhöht, oft aber wird auch die Feldarbeit durch stehen 
gebliebene Gewässer bis tief ins Frühjahr hinein verzögert, oder es geht gar noch schlimmer 
aus und die Saaten werden vollständig vernichtet. Dann ist das ganze Land vollgesogeu 
wie ein Schwamm, die Lachen und Tümpel, in denen Tausende von Fischen Zuflucht 
gesucht haben, hauchen in der steigenden Wärme Fiebermiasmen ans und selbst die Brunnen, 
die mit dem verpesteten Schlamm der Sümpfe in steter Verbindung stehen, liefern 
vergiftetes Wasser. 
In günstigen, das heißt trockenen Jahren dagegen lohnt der Boden die auf 
gewendete Arbeit reichlich und neben der Viehzucht liefert der Ackerbau reichen Ertrag. 
Leider hat die in den letzten Jahren herrschende Schweineseuche eine wichtige Erwerbs 
quelle schwer geschädigt. Der Viehzucht fällt in der Wirtschaft des Posavaners eine 
hervorragende Rolle zu; für die Schweine sind die weiten sumpfigen Strecken voll
	        
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