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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Croatien und Slavonien

Führung des Agramer Bischofs Paul Horvath seines Bruders Ivan und des Ivan von 
Palizna eine Partei gegen seine Witwe Elisabeth und deren Tochter, die Königin Maria, 
um Karl von Durazzo auf den Thron zu setzen. Beide Königinnen fielen den Auf 
ständischen in die Hände und wurden eine Zeitlang in der Burg gefangen gehalten. Als 
jedoch König Sigismund später seine Gattin Maria befreit hatte, verließ die Aufständischen 
das Glück. Im Jahre 1387 wurde der Ort genommen und geplündert. Erst als ihm 
Sigismund die entzogenen Privilegien wieder gewährt hatte, erhob er sich zu neuer 
Bedeutung und bildete zur Zeit der Türkenkriege ein wichtiges Bollwerk. Häufigen 
Anfällen ausgesetzt, hatte der befestigte Platz viel zu leiden, bis er endlich Mitte des 
XVIII. Jahrhunderts der Militärgrenze einverleibt wurde. Eine halbe Stunde südlich 
liegt Festung Jvanic am stachen Lonjaufer (103 Meter) mit etwa 1000 Einwohnern. 
Im Mittelalter hieß der Ort Nova Villa Jvauich, auch Jvanch, und theilte die Schick 
sale von Jvaniö-Klostar. Seit 1567 wurde es zur Festung umgestaltet und bildete 
einen bedeutenden Waffenplatz, der den Türken oft den Weg nach Agram verlegte. 
An dem Flüßchen Cazma liegt der Ort Cazma, und von der Moslavacka gora 
nördlich die königliche Freistadt Bjelovar mit etwa 4000 Einwohnern, in fruchtbarer, 
durch das Bilogebirge geschützter Lage. 
Der östliche Bogen der Lonjskopoljebucht bildet das Flußgebiet der oberen Cazma 
mit ihren zahlreichen Zuflüssen und wohlgebauten großen Dörfern. Von der Mündung 
der Lonja an dehnen sich längs der Save in ununterbrochener Folge sumpfige Strecken, 
so daß sich bis Brod keine größere städtische Ansiedlnng entwickeln konnte. An der 
Einmündung der Una liegt das unbedeutende Dorf Jasenovac, dann folgt Alt-Gradiska, 
das einige Bedeutung besaß, als es noch Station für die Savedampfer war. Im Sommer 
entwickelte sich hier ein ziemlich lebhafter Verkehr, da Alt-Gradiska für das ganze 
Savebecken als Ausgangsstation nach Lipik diente. Jetzt bilden die Eisenbahnen bequeme 
Verbindungen, der Personenverkehr ans den Savedampfern hat aufgehört und, gleich 
vielen anderen Ortschaften am Savenfer, ist auch Alt-Gradiska um seine Wichtigkeit als 
Verkehrsstelle gekommen. Von der Unamündung bis Alt-Gradiska wiederholt sich im 
Maßstabe die Erscheinung des Lonjsko polje. Von den Abhängen des Psunj, der den süd 
westlichen Theil der Pozeganer Umwallung bildet, strömen zahlreiche starke Bäche, die auch 
im Hochsommer nicht ganz austrocknen, zur Save hinab; kaum aber sind sie in die flache Ebene 
eingctreten, so verlieren sie ihre Kraft und schleichen träge in niedrigen Betten durch die 
Sümpfe. Auch erreichen sie die Save nicht, sondern vereinigen sich in den Sümpfen Mokro 
polje und Mramorsko polje mit dem kleinen und großen Strug, die, gleich dem Unterlauf 
der Lonja, von Jasenovac bis Gradiska als alter Arm mit dem Mutterstrome parallel 
fließen und an 30.000 Hektar Jnnndationsgebiet bilden. Von Alt-Gradiska bis Brod 
Croatien und Slavonien. 
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