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Heerführern, und die Einkünfte derselben setzen sie in Stand, alle ihre Bedürfnisse zu
befriedigen, aber auch so manches für die kulturellen Aufgaben ihrer Kirche zu verwenden.
Die Kirchen dieser Klöster bergen viele Kunstschätze von hohem cnlturhistorischem Werthe
und in den Klosterbibliotheken werden seltene Manuskripte aufbewahrt, die für die
slavische vergleichende Sprachforschung, wie für die Geschichte der Serben und Croaten
von unschätzbarem Werthe sind.
Der ebene Theil des Sirmier Comitats ist gegen Norden im Flußgebiet desVuka-
flusses, im Südosten und Süden aber längs der Donau und der Save von Morästen
bedeckt. Obwohl das Sirmier Comitat nur von der Donau und der Save umflossen
wird, ist es doch dank seinen zahlreichen Quellen und Bächen sehr wasserreich. Unter den
Nebenflüssen der Donau hat die Vuka eine traurige Berühmtheit erlangt, da sie in ihrem
langen Laufe, besonders im Frühjahr bei der Schneeschmelze und im Herbst beim Eintritt
der Regenzeit, durch ihre Überschwemmungen den Kulturen längs ihres Ufers empfind
lichen Schaden zufügt.
In die Save ergießt sich das Flüßchen Bosut, das bei Morovic die noch kleinere
Stndva aufnimmt. Die Gebirgswässer der Fruska gora haben durch die alten, noch aus
der Römerzeit stammenden Canäle ihren Abfluß in die Save. Einen großen Schatz besitzt
das Sirmier Comitat an seinen zahlreichen Quellen, die oft in den Gemarkungen der
Dörfer und Städte liegen und in Primitive, aber doch zweckentsprechende Leitungen
gefaßt, ein reines vortreffliches Trinkwasser liefern. Die ergiebigen Quellen in den
ehrwürdigen Klosterhöfen genießen überdies den Ruf einer großen Wunderthätigkeit,
da sie manchem frommen Pilger, der sich an ihnen gelabt oder gewaschen hat, zu seiner
Gesundheit verholfen haben sollen.
Das Sirmier Comitat liegt zwischen dem 44. und 47. Grad nördlicher Breite, dem
36. und 39. Grad östlicher Länge und hat ein warmes Klima, mit warmen und langem
Sommer, mildem Frühling und Herbst. Die höchste Sommertemperatur erreicht in den
Niederungen 37 5 Grad 6. Die Luft ist, mit Ausnahme der sumpfigen Niederungen, also
in den gebirgigen Theilen Sirmiens, sehr rein und gesund.
Die Bodenbeschaffenheit ist sehr fruchtbar. Der ertragfähige Boden beträgt
632.156 Hektar, wovon 344.808 Hektar auf Ackerfeld, 12.268 ans Gartenfeld,
56.546 auf Wiesen, 80.243 auf Weiden, 2.407 auf Röhricht, 4.774 auf Wein
gärten und 131.110 auf Wälder entfallen.
An Produkten wurden im Jahre 1900 gewonnen: ans 92.210 Hektar 1,132.567
Metercentner Weizen, auf 33.460 Hektar 366.515 Metercentner Halbfrucht, ans 34.444
Hektar 287.330 Metercentner Hafer, auf 96.570 Hektar 1,540.917 Metercentner Mais.
Auch gedeihen in kleineren Mengen Gerste, Roggen, Reps, Kartoffel, Hirse und Hanf.