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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 2

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Ungarn II. 
einem Flusse bewässert. An der Grenze von Czeglid schlängeln sich zwar zwei Wasserläufe 
hin, Perje und Gerje genannt, wovon der letztere die Puszten Nyilas, Nyarsapat und 
Tetetlen durchfließt, aber bei ihrer Geringfügigkeit konnten sie von keinem Einfluß auf die 
Entwicklung dieser Stadt gewesen sein. Der im südwestlichen Theile von Kecskemet 
belegene Szik-tö (Natronsee), dessen heilkräftige Natur erst neuestens erkannt wurde, so daß 
er seit einigen Jahren zur Heilung rheumatischer Übel nutzbar gemacht wird, ist noch die 
bedeutendste, obgleich immerhin geringe Wasserfläche, deren die „drei Städte" sich rühmen 
können. Die Richtung, welche die Entwicklung dieser Städte genommen, ist eine ganz 
andere, als bei den Städten an den Rändern des Theißbeckens. Sie entwickelten sich später, 
Kecskemet, vom Csongräder Wege aus gesehen. 
als die Städte des Oberlandes, und keinerlei bedeutenderes Ereigniß der Geschichte hat 
sie berühmt gemacht. Dennoch ist es nicht uninteressant -zu erwähnen, daß Czegled unter 
der Führung des Lorenz Meszäros „mit dem großen Stock" der Hauptherd des Bauern 
aufstandes im Jahre 1514 gewesen. Von hier aus erließ Georg Dözsa seinen Aufruf an 
die Bauern, worin er „bei kirchlichem Fluch und ewiger Verdammniß, so auch bei Verlust 
von Kopf und Vermögen" streng anbefiehlt, daß sie nach Empfang dieses Aufrufes „sofort 
und ohne Ausflucht hieher nach Czegled zur Verstärkung des heiligen Heeres eilen mögen." 
Eine weitere historische Thatsache ist es, daß im Jahre 1526 Kecskemet der Hanptsitz der 
sogenannten „Kalandbrüder" war. Dieser Bund von etwa 200 Edelleuten und Magnaten, 
der schon mit den nöthigen Losungsworten und Mitteln versehen war und das Ziel verfolgte, 
den Einfluß des mittleren Adels auf die Regierung zu sichern, wurde von der ganzen 
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