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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Ungarn, Band 2

sondern auch der Fä 
higkeit, zu berechnen 
und zu erwägen, und 
sie wußten ebensogut den Umständen 
Rechnung zu tragen, als ans denselben 
Nutzen zu ziehen, wenn sich hiezu Gelegen 
heit bot. Und als hätten das eigenthümliche Der DEplatz und seine Umgebung in Kecsiemet. 
Klima des Alföld und der ins Unendliche 
verlaufende Horizont seiner Ebene ihnen geholfen, jenen Zustand der Klemme zwischen zwei 
Feuern zu ertragen, gewöhnte sich die Bevölkerung der „drei Städte" sowohl an Schärfe 
des Blicks, als auch an eine Ruhe, Allsdauer und Geduld, die durch nichts zu erschüttern 
waren. Die Veränderlichkeit des Klimas stählte ihre Körperkraft und befähigte sie zur 
Selbstbeherrschung. Die Eintönigkeit ihres Landes und des eigenen Daseins lehrte sie, auf 
welche Art das Gleichgewicht der Seele unter allen Verhältnissen des Lebens zu wahren 
sei, und diese nüchterne, um den Preis langer und gramvoller Erfahrungen erworbene 
Lebensphilosophie vererbte sich vom Vater auf den Sohn und lst noch jetzt ein Charakter 
zug der Bewohner. Der Richter von Czeglld, Körös oder Kecskemet beugt Haupt und 
Knie vor dem gewaltigen Nazur, der, ans seinem prächtigen Rosse in orientalischem Glanze 
schimmernd, stolz über den Hanptplatz der Stadt reitet; aber den „Subascha" zu hinter 
gehen, hält er für keine Sünde. Wenn der Türke sein Geld fordert, eilt er stets, ihn zu 
befriedigen; aber um die Ehre der Gemeinde zu wahren, rächt er jedes Vergehen. Diese 
Sclaverei vermochte nicht die Einwohner zu unterjochen; ihr zum Trotze blieben sie selbst 
bewußt, stolz, zuversichtlich und dennoch aufrichtig, folgsam und auf Erwerb bedacht wie jetzt. 
Obgleich aber die Türken den Bewohnern der verbündeten „drei Städte", als eines 
kaiserlichen Domininms, im Vergleich zu den unter die türkischen Krieger vertheilten
	        
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