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vergeblich nach irgend einer Stilverwandtschaft der beiden sncht. Erzeugnisse des eigentlichen
Alföld-Stils sind die Piaristcnkirche und die „kleine Kirche", wogegen die schmucke fünf-
thnrmige Kirche der Lutheraner der neuzeitlichen Gothik, die gleichfalls fünfthürmige
Synagoge aber dem maurischen Stil angchört. Der Marktplatz zu Kecskemet ist nunmehr
größtentheils mit stockhohen Häusern umbaut, unter denen das zweistöckige Haus der
Sparkasse und der einstöckige Bazarban der reformirten Kirche die ansehnlichsten sind. In
Czegled gibt es kaum ein Paar stockhohe Häuser, dagegen sind in Nagy-Körös außer dem
Das Innere der resormirtsn Kirche in Nagy-Körös.
Stadthause das Gymnasium, das Bezirksgericht, die Volksbank, die Sparkasse und auch
einige Privathänser hübsche, geschmackvolle Gebäude mit Stockwerken, zwischen denen sich
eine ganze Menge schmucker ebenerdiger Häuser befindet.
' Übrigens verdanken diese Städte ihre heutige Gestalt diesen Ballten; sie sind mehr-
groß als schön, doch fehlt es an hübschen Einzelheiten weder in der inneren Stadt, noch
ill den Vorstädten. Die Straßen der ersteren, wo man m Nagy-Kvrös und Kecskemet noch
jetzt da und dort ein altes, adeliges, curienartiges Gebäude trifft, sind weniger geradlinig
und auch enger als die der später entstandenen Vorstädte. In der inneren Stadt wohnen
hauptsächlich die gebildeten Massen, da sind die Behörden, Anstalten, Kauflente, größeren
Industrielle,i zu finden; in den Vorstädten haust mehr das landwirthschaftliche Publicum,