Mineralifche Kohle.
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Pilfen zur Verwendung gelangten. Im Jahre 1872 begann die Erzgebirg’fche Eifer.-
und Stahlwerks-Gefellfchaft (Komotau) bei Rokycan den Bau einer Hochofen
anlage, welche die Cokeproduaion weiterer 25 und fpäter weiterer 50 Oefen
confumiren wird. Demgemäfs wurden auch im Jahre 1872 die Rokycaner Coke
anlagen auf eine jährliche Cokeproduaion von 500.000 Centnern (25.000 metrifche
Tonnen) erweitert.
Auch Dr. Strousberg hat im Jahre 1872 eine Erweiterung temer EHen-
werke inZbirow in Angriff genommen. Es wurde eine Waggonfabrik zuHoloubkau,
hiezu viele Arbeiterwohnungen, fodann zahllofe Arbeiterwohnungen in nächfter
Nähe von Zbirow, wohin eine Cokehochofen-Anlage und ein ausgedehntes
Raffinirwerk kommen follen, erbaut, zugleich die Franzensthaler und Strafchitzer
Hochofenanlagen erweitert. Bis jetzt ift jedoch Alles unvollendet und hat auf den
Confum der Pilfener Kohle keinerlei Einflufs genommen. _
Der Pilfener Kohle bedienen fich die Böhmifche Weftbahn und die Kaifer
Franz Jofef-Bahn, erftere ausfchliefslich, letztere neben Steinkohle aus dem
Kladnoer und neben Braunkohle aus dem Egerer Becken.
Das Pilfener Revier verforgt ferner den grofsartigen Erzbergbau zuPnbram
und zahlreiche an der Böhmifchen Weftbahn und Kaifer Franz Jofef-Bahn gelegene
induftrielle Etabliffements mit Kohle, welch’ letztere auch in Prag theils zur
Gaserzeugung, theils zur Zimmerheizung verwendet wird.
Ein grofser Theil der Förderung geht fchliefslich nach dem kohlenarmen
Bayern; ganz geringe Partien kehren hievon via Paffau nach Obeiöfterreich
und in das Salzburg’fche und viaKufftein nachTyrol, alfo wieder nach Oefterreich,
zurück. Die Nachfrage nach Pilfener Kohle für Tyrol hat in letzter Zeit fich ' er-
mindert und mehr der Miesbacher (Bayern) Stein- und der Häringer (Tyrol)
Braunkohle zugewendet.
Es wurden via Furth am Walde verfendet:
im Jahre
via Paffau
zur Elifabeth-
W eftbahn
via Kufftein
nach Tirol
nach
Deutfehl and
Summa
metrifche Tonnen
1863
1864
1865
1866
1867
1868
1869
1870
1871
1872
2.000
10.310
10.460
12.300
8.170
17.005
13 215
8.800
8.510
11.450
17.560
6.570
820
210
630
34 742
57-91°
109.13°
112.925
128.185
129.535
127.100
119.620
137.400
130.940
36-742
68.220
119.590
125 225
136.355
164.100
146.885
129.240
146.120
143.020
Obwohl das Pilfener Revier feine Förderung in den letzten Jahren nicht
unbedeutend gefteigert hat, fo wird fich fein Abfatz kaum über die obengenannten
Grenzen erweitern laffen. ,, ,
Die im Allgemeinen geringe Mächtigkeit der Flöze, das Vorkommen
gerade vieler befferer Sorten in kleinen Mulden, von denen bereits die eine oder
andere (Radnitzer und MofchtitzerMulde) der Erfchöpfung entgegengeht und die
aus zahlreichen Verwerfungen entfpringenden Betnebsfchwiengkeiten laffen eine