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das Heer Zaläns umzingelte und einen großen Theil dieser Scharen in die Sümpfe der
Theiß warf. Noch weiterhin entfernt sehen wir die kanadischen Pappelhaine, welche die
Bauerngehöfte von Kecskemet umgeben; aus dem Abhange eines dieser Sandhügel, des
„Bodväny", sprudelt ausgiebig eine Quelle mit erquickendem Wasser, eine seltene
Erscheinung in der Alfölder Ebene.
Auf dem Isthmus einer anderen Halbinsel der Theiß finden wir Vezsenh mit
anderthalbtausend Einwohnern. Das ganze Dorf besitzt nur 60 Joch, die vom Hochwasser
Fischer mi der Theiß.
nicht berührt werden: hier wird die Gärtnerei betrieben. Außerdem ist dieser Olt ein echtes
Fischerlager, ein Eldorado der Lachse, Sterlets, Hansen und Karpfen; oft fischt man auch
mehrere Centner schwere Störe. Wir können hier alle Arten der Fischerei im Großen
studiren. Obzwar die Zeiten schon vorüber sind, von denen der deutsche Gelehrte Wernhelm
bemerkte, daß die Theiß zu zwei Drittheilen aus Wasser, zu einem Drittheil aus Fischen
bestehe, ist die Fischerei an der Theiß noch immer ein lohnenderes Handwerk als an der
Meeresküste. Die „Fischjuden" führen Unmassen Fische ans Leiterwagen bis in entfernte
Gegenden, und was nicht frisch verkauft werden kann, wird von den Fischern getrocknet.
Auf den Fischpltttzen der Ufer erschallen die lustigen Lieder der „Spalterinnen", deren
Lebensaufgabe das geschickte Entzweispalten der zu dörrenden Fische ist. Auf der
Ungarn II.