der hohen Wostray (585 Meter) wird die prächtige, wohlerhaltene Ruine Schrecken
stein auf einem steil aus dem Elbethal aufsteigenden Phonolithfelsen sichtbar. Noch ehe
wir sie erreichen, erregen die wunderlichen, einer Federfahne gleichenden Säulenstellungen
an einem auf der linken Flnßseite weit vorspringenden wild zerrissenen Felsen, dem
Workotsch oder Ziegenrücken, unsere Aufmerksamkeit. Dann werden hinter der
Doppelbrücke über die Elbe und dem Eisenbahndamm die Dächer von Aussig sichtbar.
Zu Zeiten liegen hier Hunderte von Flußkähnen vor Anker, um mit Braunkohlen befrachtet
zu werden und mit diesen den Fluß hiuabzuschwimmen. Überhaupt gewinnen wir hier zum
ersten Mal einen Begriff von dem lebhaften Handel, dem die Elbe als Verkehrsstraße dient.
Elbethul bei Aussig mit dem Schreckenstein.
Zwar ist sie bis Melnik hinauf schiffbar und Dampfer und Kähne verkehren bis Leitmeritz,
ja die Kettenschisfahrt erstreckt sich sogar bis Prag, allein vermöge seiner günstigen Lage
am Eingang zur Braunkohlenmulde und dem großen Jndustriebezirke, der sich längs des
Erzgebirges dahinzieht, ist Aussig, selbst eine hervorragende Industriestadt, der Sitz einer
der größten chemischen Fabriken der österreichisch-ungarischen Monarchie, ein bedeutender
Handels- und Umschlagsplatz geworden.
Wir wandern weiter die Elbe hinab. Die steil gegen den Fluß abstürzenden Fels
wände des Ziegenberg (379 Meter) bei Wesseln erinnern uns wieder an den Rhein;
dann grüßen die waldigen Höhen des Lechenberges (456 Meter) und des Zinken
steines (684 Meter) auf der rechten Seite ins Thal herab, und sind wir durch die zahl
reichen schöngelegenen Ortschaften an diesen Bergen vorbeigekommen, winkt uns aus dem