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Freilich, ehe ihr dies gelang, gingen sturm- und drangvolle Tage, gingen Jahre der
angestrengtesten Thätigkeit und Herrschersorge an der Monarchin und ihrem geliebten
Österreich vorüber, und kein geringes Maß von Opfern und Leiden, aber auch von
Erhebung und Freude,
wurde davon dem König
reiche Böhmen zu Theil.
Gleich zu Beginn mehrte eine
speciell böhmische Angelegen
heit, die Frage, wem nun
die Führung der böhmischen
Kurstimme bei der deutschen
Königswahl zukomme, die
vorhandenen Schwierig
keiten. Nicht blos Baiern
und Spanien, die ja Maria
Theresia nicht aner
kannten, sondern auch Kur
sachsen trat deswegen gegen
Österreich auf. Der Kur
fürst, zugleich König von
Polen, protestirte nicht blos
gegen die Zuweisung der
böhmischen Kur an den
Gemal und Mitregenten
Maria Theresia's, sondern
machte auch ihr selbst die
Knrstimme streitig: nach dem
Tode Kaiser Karls als
König von Böhmen gebühre
die Kur von Böhmen ihm
als dem nächsten Agnaten.
Unter diesen Umständen
sandte der Kur-Erzkanzler
von Mainz einer Gepflogenheit des XV. Jahrhunderts gemäß die Mittheilung von
dem Tode des Kaisers und damit zugleich die Einladung zur Neuwahl nach Prag an die
böhmischen Stände.
Stefan Rautenstrauch, Abt von Braunau.
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