34
zwischen dem Donnersberg und Kletschen über einen eigentlichen Gebirgsrücken. An diesen
inneren, aus zusammengedrängten Kegeln gebildeten Gebirgskörper schließen sich dann
die an der Peripherie liegenden und weit in die Ebene hinein verstreuten Einzelnkegel, zu
denen auf der Südostseite der Lobosch (572 Meter), der Kahler (457 Meter), Suttomir
(505 Meter), Jesserken (391 Meter), Wostray (717 Meter), Kostial u. s. w., ebenso wie
auf der Nordwestseite der Teplitzer Schloßberg (392 Meter), Wachholdcrberg (382 Meter),
der Biliner Barschen (538 Meter) und die Reihe der Brüxer Kegelberge gehören. Mit
den vereinzelten Bergknppen, die wir schon aus dem Egerthal kennen lernten, schließt
sodann das Mittelgebirge bei Laun ab.
Über dem ganzen Gebiete liegt, den vielbesuchten Milleschauer ausgenommen, eine
stille Abgeschiedenheit; obwohl an Natnrschönheiten reich und von malerischen Thälern
durchfurcht, wird es doch selten besucht. Selbst die um das Mittelgebirge gelegenen,
in die Thäler versteckten Dörfer haben wohl infolge besten einen eigenartigen alter-
thümlichcn Anstrich. In: Frühling aber, wenn der Laubwald seine frischgrünen
Blätter entfaltet und die Obstbäume, mit welchen die Abhänge des Gebirges überall
bedeckt sind, ihren Blütenschnee entfalten, gewährt eine Wanderung durch die freundlichen
stillen Thäler und über die Gipfel, die alle eine prachtvolle Aussicht gewähren, vielen
Genuß.
Allerdings aber übertrifft alle der Rundblick vom Gipfel des Donnersberges
(Milleschauer Berg). Obwohl wenig über 800 Meter hoch, überragt der ringsum freie
Kegel doch alle umliegenden um mehr als 100 Meter und von seinem mit Felsstücken
besäeten, nur mit niederem Strauchwerk überwachsenen Gipfel ist die ungehemmte
Rundsicht von überwältigender Schönheit. Zu dem Beschauer ragen rings die wald
bedeckten Kuppen und Zinnen des Mittelgebirges empor. Darüber hin gegen Südosten
schweift der Blick über die flachen Wellen des mittelböhmischen Hügellandes bis an die
Thürme von Prag, über das weite Elbethal mit dem glitzernden Strome im Osten und
gegen Nordosten über die weit verstreuten Kuppen, aus denen der Geltsch, der Glais,
die Bösige, die Lausche und hundert andere hervortreten, bis in die Ferne an die Pyra
mide des Jeschken, bis an das Jsergebirge und (bei Hellen: Tage) die Kesselkoppe (l434
Meter) im Riesengebirge. Gegen Norden sehen wir weit über die Elbberge zu den Höhen
des Sandsteiugebirges, gegen Nordwesten über die gesegneten, lachenden Gefilde des weiten
Teplitzer Thales nach dem Gebirgswall des Erzgebirges vom Tetschner Schneeberg bis
zum Keilberg. Gegen Süden und Südwesten über das Egerthal zum Zbanwald und an
die dunkle Masse des Duppauer Gebirges.
Tausende und aber Tausende strömen jährlich herzu, hier oben, wo für wohnliche
Unterkunft und gute Verpflegung gesorgt ist, den wunderbaren Ausblick und das erhabene