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nach Süden und Osten abfällt, sich mit seinem nördlichen Rande au den Fuß des Erz
gebirges zwischen Klösterle und Schlackenwerth lagert und im Westen mit dem östlichen
Theile des Kaiserwaldes in die engste Berührung tritt. Die Bezeichnung „Gebirgsstock"
ist deshalb ganz zutreffend, weil sich in der Mitte des Gebirges die beiden höchsten Punkte,
der Burgstadlberg (932 Meter) und der damit durch ein kurzes Joch verbundene Oedschloß
berg (925 Meter) erheben, von wo aus nach allen Seiten hin die Thäler strahlenförmig
ausstreichen und durch ebenso verlaufende Joche getrennt sind. Hierdurch erhält das
Duppauer Gebirge eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Cantal im mittleren Frankreich und
mit dem Vogelsgebirge in Hessen. Die Ähnlichkeit ist jedoch nur in der äußeren strahligen
Gestalt gelegen. Währendjenes aus übereinander hingeflossenenTrachht- und Basaltströmen,
letzteres nur ans solchen besteht, ist das Duppauer Gebirge zwar auch aus Basalt auf
gebaut, doch breitete sich dieses Gestein in zahlreichen Decken übereinander aus, und erst
durch die fortgesetzte Arbeit des vom höchsten Theile nach allen Richtungen abfließenden
Wassers wurde das Massiv in jener eigenthümlichen Weise zerschlitzt. Gerade auf der
Nordseite des Gebirges, da wo die Eger in der Wotsch zwischen Schlackenwerth und
Klösterle das Gebirge eingeschnitten hat, kann man an dem steilen Absturz unter dem
Herrgottsstnhl diesenBau wohl erkennen. Ebenso deutlich zeigen ihn die aus demZusammen-
hang mit dem Gebirge gelösten Höhen um Schönhof und der Burberg (591 Meter) bei
Kaaden, der wie eine Festung ringsum steil aufsteigt und nur von einer Seite zugänglich
ist, daher schon in vorgeschichtlicher Zeit als sicherer Zufluchtsort ausgesucht wurde und in
seinem trcppenförmigen Aufbau die Gestaltung des ganzen übrigen Gebirges erkennen läßt.
Das Duppauer Gebirge ist zum größten Theile mit Wald bedeckt und in seinen
Thälern wenig bevölkert. Die kleine Stadt Duppau, welche dem Gebirge den Namen gab,
liegt in einem tiefen Thal unter dem Oedschloßberg, durch welches der bei Liebotschan in
die Eger mündende Aubach fließt.
Gleichwie um das Mittelgebirge, so liegen auch um dieses Gebirge zahlreiche Kuppen
verstreut, die man als Ausläufer desselben zu betrachten hat. So die über das Karlsbader
Gebirge verstreuten Basalt- und Phonolithkuppen, Engelhaus (713 Meter), Trauben
berg (762 Meter), Huretz (814 Meter), selbst der Tschebon bei Thensing
(821 Meter), ferner sind hierher die Basaltkuppen um Kaaden und in der Umgebung von
Joachimsthal zu rechnen.
Im Westen vom Duppauer Gebirge liegt eine breite nach Norden und Westen
steil, nach Süden und Osten ganz gemach verflachende Hochebene, deren nördlicher Rand
als Kaiserwald und Karlsbader Gebirge bekannt ist, während der übrige hoch
gelegene Theil Tepler Hochland, auf seiner westlichen Seite auch Tepler Rang
genannt wird. Die nördlichen und nordwestlichen Ränder haben auch ganz das Aussehen