MAK

Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

38 
nach Süden und Osten abfällt, sich mit seinem nördlichen Rande au den Fuß des Erz 
gebirges zwischen Klösterle und Schlackenwerth lagert und im Westen mit dem östlichen 
Theile des Kaiserwaldes in die engste Berührung tritt. Die Bezeichnung „Gebirgsstock" 
ist deshalb ganz zutreffend, weil sich in der Mitte des Gebirges die beiden höchsten Punkte, 
der Burgstadlberg (932 Meter) und der damit durch ein kurzes Joch verbundene Oedschloß 
berg (925 Meter) erheben, von wo aus nach allen Seiten hin die Thäler strahlenförmig 
ausstreichen und durch ebenso verlaufende Joche getrennt sind. Hierdurch erhält das 
Duppauer Gebirge eine auffällige Ähnlichkeit mit dem Cantal im mittleren Frankreich und 
mit dem Vogelsgebirge in Hessen. Die Ähnlichkeit ist jedoch nur in der äußeren strahligen 
Gestalt gelegen. Währendjenes aus übereinander hingeflossenenTrachht- und Basaltströmen, 
letzteres nur ans solchen besteht, ist das Duppauer Gebirge zwar auch aus Basalt auf 
gebaut, doch breitete sich dieses Gestein in zahlreichen Decken übereinander aus, und erst 
durch die fortgesetzte Arbeit des vom höchsten Theile nach allen Richtungen abfließenden 
Wassers wurde das Massiv in jener eigenthümlichen Weise zerschlitzt. Gerade auf der 
Nordseite des Gebirges, da wo die Eger in der Wotsch zwischen Schlackenwerth und 
Klösterle das Gebirge eingeschnitten hat, kann man an dem steilen Absturz unter dem 
Herrgottsstnhl diesenBau wohl erkennen. Ebenso deutlich zeigen ihn die aus demZusammen- 
hang mit dem Gebirge gelösten Höhen um Schönhof und der Burberg (591 Meter) bei 
Kaaden, der wie eine Festung ringsum steil aufsteigt und nur von einer Seite zugänglich 
ist, daher schon in vorgeschichtlicher Zeit als sicherer Zufluchtsort ausgesucht wurde und in 
seinem trcppenförmigen Aufbau die Gestaltung des ganzen übrigen Gebirges erkennen läßt. 
Das Duppauer Gebirge ist zum größten Theile mit Wald bedeckt und in seinen 
Thälern wenig bevölkert. Die kleine Stadt Duppau, welche dem Gebirge den Namen gab, 
liegt in einem tiefen Thal unter dem Oedschloßberg, durch welches der bei Liebotschan in 
die Eger mündende Aubach fließt. 
Gleichwie um das Mittelgebirge, so liegen auch um dieses Gebirge zahlreiche Kuppen 
verstreut, die man als Ausläufer desselben zu betrachten hat. So die über das Karlsbader 
Gebirge verstreuten Basalt- und Phonolithkuppen, Engelhaus (713 Meter), Trauben 
berg (762 Meter), Huretz (814 Meter), selbst der Tschebon bei Thensing 
(821 Meter), ferner sind hierher die Basaltkuppen um Kaaden und in der Umgebung von 
Joachimsthal zu rechnen. 
Im Westen vom Duppauer Gebirge liegt eine breite nach Norden und Westen 
steil, nach Süden und Osten ganz gemach verflachende Hochebene, deren nördlicher Rand 
als Kaiserwald und Karlsbader Gebirge bekannt ist, während der übrige hoch 
gelegene Theil Tepler Hochland, auf seiner westlichen Seite auch Tepler Rang 
genannt wird. Die nördlichen und nordwestlichen Ränder haben auch ganz das Aussehen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.