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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 188)

überschreiben. was Rugendastin den 16Jahren sei- 
Reisen an Hoffnungen und Erfolgen, aber auch an 
(schlagen erfahren sollte. Drei Etappen hatte der 
inthalt. Auf fast drei Jahre in Mexiko zwischen 1831 
1834 folgten von 1834 bis 1845 die Reisen in Chile, 
I und Bolivien, die dann noch eine dritte Phase bis 
lvorallem in Argentinien und nochmals in Brasilien 
zhioß. An Humboidtkonnteereinen Brief richten, in 
er ausführte: wich sollte und wollte Illustrator des 
Columbus neuentdeckten Weltteiis sein, wollte der 
zeigen, welche malerischen Schätze die Tropen- 
bietet. da nurwenigen gestattet ist. dermühevollen 
bahn zu folgen. ich fühlte mich dazu berufen, der Pi- 
iote der Kunst zu sein. auf einem Gebiete, das andere 
dann erschöpfend darstellen werdem 
Sehr feinfühlig umriß Peter Halm die Würdigung eines 
Lebenswerkes in dem Satz: wDie Bedeutung von Johann 
Mcritz Fiugendas lag nicht dort. wo die offizielle Kunst 
seinerZeitden Lorbeerspendeteß Faustino Sarmiento, 
der spätere Präsident von Argentinien. sagte als Be- 
wunderer und Freund, daß wdie Zeit des Malers für die 
Erkenntnis seiner Leistung noch nicht reifwäre und daß 
erst eine spätere Epoche zur rechten Würdigung gelana 
gen würdew. Man schätzte damals namentlich in 
Deutschland die Freilichtmalerei nicht sehr hoch. und 
die Öffentlichkeit nahm wenig Notiz von Flugendas Ar- 
beiten. Voll Skepsis und Verständn isiosigkeit stand man 
den Humboldtschen Vorstellungen von der Möglichkeit 
derkünstlerischen Wiedergabe derTropennaturgegen- 
über. Ftugendas schien Franz von Fieber inder 1 876 her- 
ausgegebenen vGeschichte der neueren deutschen 
Kunstu gerade als Beweis dafür. daß solche Absichten 
nicht realisierbar seien, wda der Pinsel wohl ebensowe- 
nig jene Üppigkeit zu bewältigen hoffen darf, als er der 
Frühlingspracht der gemäßigten Zone gewachsen istr. 
Friedrich Pecht ging 1888 in seiner nGeschichte der 
Münchner Kunstri dann sogar auf den nherziich unbe- 
deutendenu Rugendas nicht weiter ein. 
in iberoamerika selbst hatte der Name des Malers von 
nann Moritz Rugendas, nAfSqUlpax, Südperu. Bleistin- 
shnung. Graphische Sammlung, München 
II. Flugendas, nKlosterhof in La Merced, Cuscou. Bleistill- 
zhnung. Graphische Sammlung, München 
 
3 J. M. Hugendas, Vorstudie zur vHochzeit der Nichte des letzr 
ten Inka mildem Neffen des I'll. lgnatius vOn Loyolau. Kopie 
des Gemäldes in der Jesuitanklrche in Cusco 
4 J. M. Flugendas. eine der Kopien der 44 Vizekönlgsporträts. 
Nationalmuseum, Lima 
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