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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

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Der Tod König Matthias' (1619, Februar) bringt mit Ferdinand II. einen 
Herrscher auf den Thron, der zum Ansharren im Schlimmsten entschlossen ist. Die 
Anhängerschaft des böhmischen Aufstandes beginnt in Mähren zu überwiegen, denn die Lage 
Ferdinands gestaltet sich immer verzweifelter. Zierotins Warnungsruf verhallt ungehört, 
er gilt nunmehr als rückschrittlicher Regierungsmann und legt bald sein undankbares Amt 
nieder. Schon steht das böhmische 
Directorialheer unter der Führung 
des GrafenH.M.vonThurn ander 
Landesgrenze und bewegt sich von 
Jglau gegen Znaim. Thurn findet 
hier eine zahlreiche Versammlung 
bundesfrcuudlicher Glaubens- und 
Gesinnungsgenossen vor. Selbst 
die katholischen Stände, welche sich 
unter ihren Führern Karl von 
Liechtenstein und dem Kirchen 
fürsten Franz von Dietrichstein in 
Brünn eingefunden hatten, ver 
leugnen angesichts der Übermacht 
der Föderirten ihre Gesinnung. 
Karl von Zierotin allein bleibt 
Legitimist, unentwegt in seiner 
Überzeugung, in seinen Worten. 
Der Brünner Stadtrath muß der 
Bewegnngspartei die Schlüssel der 
Stadt und der Veste auf dem 
Spielberg ausliefern; der Jesuiten 
orden wird aus Mähren verbannt, 
Don Ratuit de Souches. 
der Landeshauptmann Ladislav 
Popel von Lobkowitz, Zierotins Nachfolger und Gesinnungsgenosse, entsetzt und an seine 
Stelle ein eifriger Anhänger der Föderation, Ladislav Velen von Zierotin, Karls Vetter, 
gewählt. Der Versuch Nachvds, des ständischen Obristen, sein Fußvolk der Fahne des 
rechtmäßigen Landesfürsten zuzuführen, scheitert; glücklicher vollführt dies Wagestück 
Albrecht von Waldstein als Oberst des Reiterregimentes und legt damit seine Loyalität 
glänzend an den Tag. Der Brünner Landtag, zu welchem sich auch die Sendboten der 
ober- und niederösterreichischen Bundesfreunde einfanden, bestellt (10. Juni) durch Wahl 
Mähren. 7
	        
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