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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Mähren und Schlesien

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ein mährisches Stände-Directorimn von 12 Herren, 12 Rittern und 6 Bürgern und 
erklärt tags darauf den Beitritt zur Conföderation Böhmens und Schlesiens, aus 
welchem Lande bereits 6000 Mann in den Olmützer Kreis eingerückt waren, um den 
Anschluß der Mährer zu erzwingen. Als Thurn von Wien gegen Böhmen zurückweicht, 
andererseits General Dampierre, der Heerführer Ferdinands, in die Gegend von Nikolsburg 
und der Polauer Berge vordringt, regt sich wieder die Lust zu Unterhandlungen mit 
Erzherzog Leopold, dem Bruder und Stellvertreter Ferdinands. Sie bleiben jedoch 
erfolglos. Und so kommt der Stein immer mehr ins Rollen. Die ständischen Truppen 
unter Friedrich von Teufsenbach (Tiefenbach) scharmützeln (Juli-August) mit dem Kriegs 
volk Dampierres und drängen es von Wisternitz zurück. Die Abgeordneten Mährens 
beschwören im Prager Landtage (Juli-August) das Waffenbündniß, die Brünner Stände- 
versammlung (August) beschließt die Aufstellung von 6500 Mann, die Ächtung 
Dietrichsteins, Waldsteins, Nachods und des Riesenburgers und bedroht Karl von 
Liechtenstein sammt Allen, welche binnen vier Wochen der Conföderation nicht beigetreten 
sein würden, mit der gleichen Strafe. Den 16. August wird das endgiltige Bündniß mit 
Böhmen, Schlesien, der Lausitz und den Österreichern besiegelt und beschworen und bald 
darauf (19. August) stimmen die Vollmachtträger der Stände zu Prag für die Absetzung 
Ferdinands I!., gleichwie sie dann für die Wahl des Kurfürsten von der Pfalz eiutreten. 
Der neue König Böhmens hielt am 13. Februar 1620 seinen Einzug als Laudes 
fürst in Brünn und wandte sich dann nach Olmütz. Hier tagte seit December 1619 eine 
Ständeversammlung, die ihre Verhandlungen über die Kriegsfrage vom 27. Juni an in 
Brünn fortsetzte. Da man den Olmützer Bürgern nicht traute, so wurden zahlreiche Land 
leute der Umgebung zur Huldigung in die Stadt entboten. 
Je weiter der Frühling vorrückt, desto kriegerischer wird es in Mähren; Polen, 
dem habsbnrgischen Kaiser befreundet, läßt Kosakenschaaren, schlimme Gäste, in Ostmähren 
einbrechen; um Nikolsburg kommt es wieder zn hitzigen Gefechten mit den Kaiserlichen. 
Die große Entscheidung fällt jedoch dem Spätjahre zu. Ihr Schauplatz ist Böhmen. 
Hier, am Weißen Berge, wird sie den 8. November 1620 ausgefochten und endigt nach 
kurzem heißen Kampfe mit einer beispiellosen Niederlage des böhmischen Ständeheeres 
und seiner Verbündeten. Am tapfersten, bis zur Vernichtung, hatten sich die mährischen 
Regimenter unter Schlick, Styrum und Stubenvoll gehalten. 
Die Sache Habsburgs und des Katholicismus hat gesiegt; die Conföderation ist 
zersprengt, der Pfälzer Friedrich auf der Flucht. Mähren steht an der Schwelle einer 
sorgenschweren Zukunft, denn die Mehrheit der Stände ließ sich von der Erhebung 
Böhmens fortreißen und hat nun die Folgen zu fürchten. Noch ist sie keineswegs gewillt, 
sich unbedingt zu unterwerfen, und fordert Amnestie für die Häupter der Bewegung.
	        
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